Ahorn

Acer trilobatum, Mittelmiozän

Über das Objekt

Auf dieser Mergelplatte ist außerdem ein Blattfragment der Ulme Ulmus longifolia zu erkennen.
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Von den 164 Pflanzenfossilien aus dem Mittleren Miozän, die im MNM aufbewahrt werden, sind zwei Ahorn-Arten bekannt. Die Blätter des A. trilobatum sind langgestielt und meist dreigelappt, größer und robuster als die schmalen Blätter des A. angustilobum. Einige Wissenschaftler_innen argumentieren, A. trilobatum sei die gleiche Art wie der heute noch vorkommende Felsen-Ahorn A. monospessulanum.
Die versteinerten Blätter von A. trilobatum sind häufige Funde unter den Fossilien aus der Bohlinger Schlucht in der Nähe von Öhningen. A. trilobatum wuchs vor 13,5 Millionen Jahren in einem Wald. Im Mittleren Miozän existierte der Bodensee noch nicht. Träge, sedimentführende Flüsse verwoben sich im nördlichen Alpenvorland zu einer weitläufigen Flusslandschaft. Dazwischen lagen Altwasserrinnen, Seen und seichte, verlandende Tümpel. Mitteleuropa war damals wärmer als heute. Weitläufige Savannen prägten die Landschaft. Wälder konnten sich dort ausbreiten, wo genügend Wasser vorhanden war. In unmittelbarer Nähe der Flüsse wuchsen in Auen- und Galeriewäldern neben Ahorn auch Weiden und Pappeln – Bäume, deren verwandte Arten auch heute noch an heimischen Gewässern zu finden sind. In ihrer Nachbarschaft gediehen Pflanzen, die heute nicht mehr in mitteleuropäischen Wäldern vorkommen: Zimtbaum, Amberbaum, Gleditschie. Deren verwandte Arten sind in Nord- und Mittelamerika oder Ostasien heimisch.

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