Alpenschneehuhn

Lagopus muta

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Alpenschneehühner gehören zu den sogenannten Eiszeitrelikt-Arten. Während der letzten Eiszeit weit verbreitet, haben sie sich mit zunehmender Warmzeit in kalte Regionen zurückgezogen. Ihre nicht geschlossenen Vorkommen liegen in den Polargebieten der nördlichen Hemisphäre und in Gebirgsregionen. Als einzige Vogelart leben Alpenschneehühner ganzjährig auf Spitzbergen. In Deutschland kann man sie nur in Bayern im alpinen Hochgebirge, oberhalb der Baumgrenze, auch über 3.000 Meter, beobachten. Dort sind sein Lebensraum strukturreiche Almwiesen, trockene Gebirgsrasen, vegetationsarme Ränder von Moränen und Geröllfeldern oder Schneetäler. Alpenschneehühner mausern bis zu viermal im Jahr, die Gefiederfarbe und das -muster passen dann zur jeweiligen Jahreszeit und Habitat: fleckig graubraun mit heller Bänderung (Männchen) oder gelbbraun mit dunkler Bänderung (Weibchen). Die Mauser erfolgt nur anteilig, sodass die Vögel auch in der Kälte immer gut isoliert sind. Alpenschneehühner sind Nahrungsspezialisten und fressen hauptsächlich Blätter, Triebe, Wurzeln, Knospen, Kräuter, Früchte und Samen, selten Insekten. Die zellulosereiche Nahrung erfordert ein besonderes Verdauungssystem, d. h. einen besonders langen Blinddarm (im Verhältnis zur Körpergröße). Die Küken nehmen in den ersten Lebenswochen dagegen viel tierisches Eiweiß über Spinnen und Insekten auf. In der Regel besetzt ein Männchen ein Revier, welches mit der Balz im Herbst bereits grob markiert wird. Gewöhnlich verpaart es sich mit einem Weibchen monogam. In das Nest, ein Bodengelege, legt das Weibchen fünf bis acht Eier, die es allein bebrütet. Das Männchen bewacht das Revier. Nach dem Schlupf der Küken, Nestflüchter, führt diese das Weibchen allein, das Männchen wandert häufig zur Mauser ab. Im Sommer finden sich Familienverbände oft zu Scharen zusammen, die sich im Winter wieder auflösen.

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