Oberrheinisch

Fünf heilige Jungfrauen, um 1500

Über das Objekt

Die Heiligen sind jeweils durch ihre Attribute gekennzeichnet: Verena von Zurzach (Kamm und Kanne), Genoveva (Buch), Margarethe (Buch und Kreuzstab), Barbara (Turm und Palme) und Dorothea (rosengefülltes Körbchen). Die Tafel war Bestandteil eines Flügelaltars im Zisterzienserinnen-Kloster Günterstal bei Freiburg.
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Vor graviertem Goldgrund, den Engel wie einen Damastvorhang spannen, sind fünf Heilige aus spätantiker Zeit aufgereiht. Von links nach rechts treten auf: Verena von Zurzach mit Kamm und Kanne, den Sinnbildern für ihren Dienst an Armen und Aussätzigen; Genoveva mit Buch und brennender Kerze, die durch ihre bloße Berührung entflammte; Margarethe mit Buch und Kreuzesstab, mit dem sie den Teufel in Gestalt eines Drachen überwand; Barbara mit Märtyrerpalme und Turm, in dem sie ihr heidnischer Vater gefangen hielt; zuletzt Dorothea mit rosengefülltem Körbchen, den ihr das Christkind darreicht zur Erinnerung an die wundersame Gabe des himmlischen Bräutigams vor der sich im Winter ereignenden Hinrichtung. Die Tafel ist aus zwei Hälften zusammengefügt und trug ehemals rückseitig eine in Kopie überlieferte Kreuzigung Christi mit Heiligen und Stiftern; einen Öffnungs- oder Klappmechanismus bezeugen die mitkopierten Beschläge. Im Formumriss, in den Maßen und nicht zuletzt auch stilistisch gibt sich ein Dreikönigsbild in Basler Privatbesitz als zugehörig zu erkennen, ohne dass über die funktionale Einheit beider Teile vorerst Begründetes zu sagen wäre. Der zu erschließende Altar stammt aus dem Zisterzienserinnen-Kloster Günterstal bei Freiburg. Identifizierbare Stifterfigürchen, die sowohl auf der Basler Tafel als auch auf dem Kreuzigungsbild erscheinen, bekräftigen dies. Eine der Stifterinnen mit Namen Juliane Kippenheim trat 1496 ins Kloster ein, wo sie bereits drei Jahre später verstarb. (Detlef Zinke)

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Fünf heilige Jungfrauen

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