Oberrheinisch

Dominikaneraltar, um 1450

Über das Objekt

Der Altar stammt aus dem Dominikanerinnen-Kloster Adelhausen in Freiburg. So erklärt sich die Präsenz dreier dominikanischer Heiliger (Dominikus, Thomas von Aquin, Petrus Martyr), die ganz rechts Christus als Schmerzensmann verehren. In den Hauptszenen sind die zentralen Themen der Heilsgeschichte zu sehen: Verkündigung, Geburt, Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt. Links außen Johannes der Täufer und Paulus.
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Der mit geöffneten Flügeln rund fünfeinhalb Meter breite Altar befand sich einst im Dominikanerinnenkloster Adelhausen in Freiburg. Dadurch wird auch die Anwesenheit dreier heiliger Mitglieder des Predigerordens verständlich, die in der abschließenden Szene rechts Christus als Schmerzensmann anbeten. Dabei handelt es sich um Thomas von Aquin, den herausragenden Theologen der Dominikaner, Petrus Martyr, ihren bekanntesten Inquisitor und Blutzeugen, und um den Ordensgründer Dominikus selbst. Der Szene entspricht dem Rang nach die Darstellung auf der Gegenseite links mit dem heiligen Johannes dem Täufer und dem heiligen Paulus. Sie müssen für die Klostergemeinschaft eine besondere Bedeutung gehabt haben. Alle übrigen Bilder, insgesamt fünf, sind wesentlichen Stationen der Heilsgeschichte gewidmet: Verkündigung an Maria, Geburt Christi, Kreuzigung, Auferstehung und zuletzt die Himmelfahrt Christi. Wo die unbekannte Malerwerkstatt ansässig war, womöglich in Freiburg, ist nicht zu ermitteln. Den Pionieren der Umbruchszeit, Konrad Witz oder Hans Multscher etwa, keineswegs ebenbürtig, hat sie aber doch gleichfalls den Versuch unternommen, die Erscheinung der Dinge auf neue, realistische Weise wiederzugeben. Die Körper erhalten Festigkeit und Volumen, Materialien ihre je eigene Qualität. Stein ist glatt und massiv, gesägtes Holz roh und kantig, Wandputz rissig und schadhaft, Stoffe haben ein Gewicht und stauen sich in Brechungen. (Detlef Zinke)

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Dominikaneraltar (© Pirool/Sabine Mila Kunz)

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