Waldkauz

Diese mittelgroße Eule zählt, zusammen mit der Waldohreule, zu den bekanntesten Deutschlands - auch, wenn man sie eher hört als sieht. Und das oft bequem auf dem Sofa, weil insbesondere der Ruf des Männchens oft als filmisches Spannungsstilmittel bei Einbruch der Nacht eingespielt wird. Der Reviergesang des Waldkauzes ist besonders gut von September bis November, im Spätwinter und Frühjahr zu hören. Der gedrungen wirkende Waldkauz ist sehr anpassungsfähig. Als Höhlenbrüter benötigt er reich strukturierte, auch siedlungsnahe Landschaften, wie z. B. Laub- und Mischwälder, Parks, Gärten und Friedhöfe. Durch seine relativ kurzen Flügel kann er auch im dichten Wald schnell und gut manövrieren. Seine Fluglinie ist gerade. Das dichte, locker sitzende Gefieder bildet auf den Flügeln ein samtiges Polster, welches an den Kanten der äußersten Federn mit kammartigen Zähnchen versehen ist. Dadurch kann der Waldkauz, so wie alle Eulen, völlig lautlos fliegen. Das Weibchen ist etwas größer und schwerer als das Männchen, einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus gibt es nicht. In seiner Gefiederfärbung und -musterung zeigt er eine hohe Variationsbreite: von erdbraun über fast komplett grau bis zu rostrot mit mehr oder weniger deutlich sichtbaren Bänderungen, Flecken, Strichelungen und Marmorierungen. Die Augen sind zwar unbeweglich, jedoch können die Vögel ihren Kopf um 270 ° nach rechts und links drehen. Waldkäuze verpaaren sich monogam auf Lebenszeit und besetzen ganzjährig ein Revier. Die Paarbindung wird nach der Jungenaufzucht lockerer, die Geschlechter finden zur nächsten Jahresbrut wieder eng zueinander. Das Weibchen bebrütet die zwei bis sechs Eier allein und hudert den Nachwuchs. Das Männchen sorgt für Nahrung. Die Jungvögel verlassen nach ca. einem Monat die Nisthöhle. Sie werden weiterhin als sogenannte Ästlinge von den Eltern gefüttert, bis sie flügge sind und abwandern. Waldkäuze sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie jagen von einer Ansitzwarte v. a. Kleinsäuger, aber auch Vögel, Insekten oder Regenwürmer.