Bildliche Darstellung

Die Erdgöttin Nakawé, um 1980

Über das Objekt

Dieses Garnbild der Huichol zeigt die Erdgöttin Nakawé mit einer gelben Peyote-Blüte anstelle des Herzens. In der Weltanschauung der Huichol ist die Natur von göttlichen Wesen beseelt. Kunst bedeutet eine direkte Kommunikation mit den göttlichen Wesen und sichert ein gutes und schönes Leben. Hirsch, Mais und Peyote sind die zentralen Symbole der religiösen Huichol-Kunst. Sie bilden die Basis des rituellen Jahreszyklus.
weniger sehen mehr sehen
Äußert karg ist die Heimat der Huichol im Nordwesten Mexikos. Von üppiger Farbigkeit dagegen sind ihre ästhetischen Äußerungen: Garnbilder, Ritualobjekte und Tracht. Garnbilder haben ihre Wurzeln in traditionellen Votivschalen und -scheiben. Sie geben Visionen wieder, hervorgerufen durch den rituellen Verzehr des Peyote-Kaktus, ein zentrales Element der Huichol-Religion. Seit den 1950er Jahren werden sie für den Verkauf geschaffen und international gesammelt. Auf eine Sperrholzplatte wird Bienenwachs aufgetragen; der Künstler legt mit Wollfäden zunächst die Umrisse des Motivs, dann die Füllung. Im Zentrum dieses Bildes steht die Erdgöttin Nakawé, "Großmutter Wachstum", die älteste weibliche Gottheit im Pantheon der Huichol. Die langen Haare zeigen ihr Alter, aus ihrem Scheitel strahlt ihr Geist (kupuri). Ihr Herz erscheint als gelbe Peyote-Blüte - diese ist ebenfalls im doppelköpfigen Adler, einem Himmelssymbol, zu sehen. Nakawé sitzt auf einer Trommel, wie sie Schamanen benutzen, um mit den Göttern zu kommunizieren. Die rote Öffnung im Trommelkorpus bedeutet den Eingang zur Unterwelt. Über Nakawé schwebt Nearika (Kultobjekt aus Holz, Stein oder Wolle), hier das Symbol des männlichen Windgottes. In der Opferschale liegen zwei Peyotes neben einer Kerze und grünen Tortillas, gegenüber das Bild der Vision, um die gebeten wurde. Autorin: Eva Gerhards

Objektdaten

Ihre Nachricht

Ihre Nachricht zum Objekt

Ihre Nachricht zur Person