Birkhuhn

Lyrurus tetrix

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Das Birkhuhn gehört zur Familie der Rauhfußhühner. Seine Beine und Füße sind befiedert. Beide Geschlechter tragen ein sehr dichtes Gefieder mit weißen Flügelbinden, zeigen jedoch einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Die Henne ist unscheinbar, bräunlich gefärbt und schwarzbraun gebändert, Kopf und Kehle haben rostbraune Töne. Der Schwanz ist deutlich gegabelt. Der Hahn trägt ein kontrastreiches Gefieder, blauschwarz bis stahlblau glänzend mit weißen Unterschwanzdecken, der Schwanz ist stark leierförmig gegabelt. Im Prachtkleid schwellen die unbefiederten, halbmondförmigen, intensiv roten Flecken über den Augen („Rosen“) stark an. Birkhühner balzen eindrucksvoll. Dabei werben die farbenprächtigen Hähne tanzend und mit kollernden Rufen auf traditionell genutzten Balzplätzen (niedrige Vegetation mit freier Sicht) um die Weibchen. Unter den Hähnen kommt es zu ritualisierten Scheinkämpfen. Die Hennen „begutachten“ von etwas erhöhter Position, bevor sie sich mit einem Hahn verpaaren. Für die Brut und Aufzucht der Jungen ist das Weibchen allein zuständig. Interessanterweise kommt es auch zu sogenannten Hybridisierungen, das heißt einer Verpaarung mit Auerhühnern und Fasanen. Hybride zwischen Auerhuhn und Birkhuhn werden Rackelhuhn genannt. Erwachsene Birkhühner ernähren sich hauptsächlich von energiereicher, pflanzlicher Kost wie Blattknospen oder Beeren, die Küken benötigen zusätzlich tierisches Eiweiß, z. B. von Spinnen oder Insekten. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat der Bestand des Birkhuhnes extrem abgenommen. Ursache ist die starke Veränderung der natürlichen Lebensräume durch den Menschen, wie Trockenlegung von Mooren, Aufforstung und intensive Nutzung landwirtschaftlicher Flächen. Auch die Störung durch Erholungssuchende im Sommer und Winter ist nicht unerheblich. Das Birkhuhn ist reviertreu und bewohnt sowohl naturnahe Landschaften als auch vom Menschen geschaffene Kulturlandschaften wie Heiden, Bergwiesen oder Kahlschläge. In Deutschland gibt es nur noch isolierte Vorkommen in Heiden und Mooren sowie in einigen Höhenlagen von Rhön, Bayerischem Wald und Alpen. Die Vögel sind nach §44 Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.

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