Maske | sejen

Poro-Kopfaufsatz, 20. Jahrhundert

Über das Objekt

Die Kopfaufsatzmaske stellt einen Hornraben dar. Sie ist dunkelbraun und steht aufrecht. Die Flügel stehen beidseitig segelartig ab. In jedem Flügel befinden sich zwei quadratische Löcher. Die Maske stammt aus dem Dorf Gbon. Der geschwollene Bauch und der lange Schnabel des dargestellten Hornrabens symbolisieren die weibliche und männliche Kraft der Fortpflanzung. Als Zeichen der Fruchtbarkeit schmückt der Hornrabe viele Schnitzereien der Senufo, so wie diese Kopfaufsatzmaske, die während der Initiation in den Poro-Männerbund getragen wird.
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Der Hornrabe ist eines der fünf Tiere, denen die Senufo symbolische Bedeutung beimessen, neben Schildkröte, Schlange, Krokodil und Chamäleon. Im Vergleich zu anderen Symboltieren nimmt er jedoch in der Schnitzkunst der Senufo eine herausragende Rolle ein. Wir finden Darstellungen des Hornraben vor allem in religiösen Masken und Figuren, aber auch in profanen Gegenständen, zum Beispiel als Webrollenhalter sowie in der traditionellen Frisur der Frauen. Eine beeindruckende Darstellung des Hornraben ist der große Poro-Vogel, der bei Zeremonien des Männerbundes (Poro) auf dem Kopf getragen wird. Der runde Bauch dieses Vogels lässt an eine schwangere Frau denken, der lange Schnabel, der den Bauch berührt, an den Penis des Mannes. Auf diese Weise mag der Vogel sowohl den weiblichen als auch den männlichen Aspekt der Fruchtbarkeit verkörpern. Allerdings wird der Hornrabe von den Senufo in erster Linie mit Weiblichkeit und Mutterschaft in Verbindung gebracht. Die Fruchtbarkeitsgöttin Ka Tiéleo erscheint unter anderen in Gestalt des Hornraben. Autorin: Christine Bald

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