Rudolf Großmann

Berlin als Metropole des künstlerisch-geistigen Lebens suchte Rudolf Großmann in seinem grafischen und zeichnerischen Werk festzuhalten. Ein Thema darf dabei ganz gewiss nicht fehlen: das Boxen. Der körperbetonte, schweißtreibende Wettkampfsport – in Deutschland als Amateursport erst um 1908 offiziell erlaubt – erfreute sich seit den 1920er-Jahren äußerster Beliebtheit. Er galt als Ausdruck modernen Lebens. Die Begeisterung für diesen Sport erfasste rasch auch die Kunstwelt; namentlich den Galeristen Alfred Flechtheim, den die Dynamik, Schnelligkeit und Kraft des Boxens faszinierten und der Rudolf Großmann motivierte, sich dem Sport zeichnerisch zu nähern. Ein Blatt zum Thema, das Großmann immer wieder beschäftigte, fand auch Einlass in Großmanns Mappe Cocain. Eine Orgie des modernen Lebens.