Dreizehenspecht
Picoides tridactylus
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Der Dreizehenspecht wird oft übersehen, obwohl er nicht sehr scheu ist. Er ist etwas kleiner als der Buntspecht und wirkt mit seinem schwarz-weißen Gefieder auch dunkler als dieser. Bauch und Rücken sind hell und dicht gebändert (gesperbert), die Flügeldecken sind schwarz. Das Weibchen hat einen silbergrauen Scheitel, das Männchen einen zitronengelben. Sein deutscher Name verweist darauf, dass er nur drei statt vier Zehen besitzt, wie alle anderen heimischen Spechte. Zwei Zehen weisen nach vorn, eine nach hinten. Der Dreizehenspecht ist nirgendwo häufig und an naturnahe, extensiv bewirtschaftete Nadel- oder Mischwälder der Paläarktis mit älteren Fichten, geschädigten Bäumen und reichlich Totholz gebunden. In Deutschland bewohnt er insbesondere alte Bergwälder. Seine Nahrung besteht aus unter der Baumrinde lebenden Käfern und Insekten sowie deren Larven. Der auf Borkenkäfer spezialisierte Dreizehenspecht kann täglich bis zu 2.000 derer Larven fressen. Daneben „ringelt“ er spechttypisch Löcher, um an Baumsäfte und Baumharze zu gelangen. Dreizehenspechte führen zwar eine monogame Saisonbrutehe, wiederholen die Paarung und Jungenaufzucht mit dem gleichen Partner jedoch häufig in den Folgejahren. Das Männchen legt jährlich eine neue Bruthöhle an. Ein Nest im engeren Sinn gibt es nicht. Die drei bis fünf weißen Eier werden auf den mit Hackspänen bedeckten Boden gelegt. Die Küken schlüpfen nach zwölf Tagen und werden auch lange nach dem Verlassen des Nestes von den Eltern gefüttert.