Feldhase
Lepus (Eulagos) europaeus
Über das Objekt
Die zoologisch-taxonomische Familie der Hasen (Leporidae, umfasst auch Kaninchen) hat eine weltweite Verbreitung mit Ausnahme der Antarktis. Als beliebte Jagdtiere wurden Hasen und Kaninchen in etliche Teile der Welt neu eingebürgert. In Australien gelten sie als Schädlinge, die vor allem Kulturpflanzen und frisch nachwachsende Vegetation stark abfressen. In Deutschland leben drei Vertreter der Hasen-Familie: Feldhase, Schneehase und Wildkaninchen.
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Der Feldhase ist überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv und außerhalb der Fortpflanzungszeit Einzelgänger. Bei Gefahr vertraut er auf sein tarnfarbenes Fell und drückt sich regungslos an den Boden. Erst als letzten Ausweg ergreift er die Flucht, wobei er auf kurze Distanz Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h erreichen und mit schnellem Richtungswechsel seine Beutegreifer abschütteln kann. Der Feldhase ist ein reiner Vegetarier. Da Säugetiere keine Ballaststoffe verdauen können, haben die Pflanzenfresser unterschiedliche Strategien entwickelt, um Energie und essenzielle Nährstoffe aus ihrer Nahrung zu verwerten, die ansonsten verloren gingen. Der Feldhase produziert beispielsweise zwei unterschiedliche Arten von Kot. Der Kot, der im Blinddarm gebildet wird und noch Vitamine und Eiweiße enthält, wird üblicherweise direkt nach dem Ausscheiden wieder gefressen. Die zweite Art Kot, normal fest, wird liegen gelassen. So gewinnt der Hase unter anderen Nährstoffen auch Vitamin B12 zurück, das zwar von den eigenen Darmbakterien produziert, aber direkt ausgeschieden wird. Vitamin B12 können Hasen weder selbst produzieren noch mit der Nahrung aufnehmen. Intensivierte Landbewirtschaftung in Deutschland gilt als wichtigster Grund für den starken Rückgang der Feldhasen-Bestände seit 1980. Auf konventionell bewirtschafteten Feldern finden Feldhasen zu wenig abwechslungsreiche Kost. Der Bestand in Deutschland wird auf etwa 1,2 bis 3 Millionen Feldhasen geschätzt.