Figur | Uli
Ahnenfigur, 1895 - 1905
Über das Objekt
Typisch für die aus einem Holzstück geschnitzten und bis zu 2 Meter hohen Uli-Figuren ist ihre Zweigeschlechtigkeit. Sie standen im Zusammenhang mit den aufwendigen Totenfeierlichkeiten Neuirlands. Über ihre konkrete Bedeutung ist wenig bekannt, da sie seit 1930, vermutlich durch den Einfluss christlicher Missionen, nicht mehr in Gebrauch waren.
weniger sehen
mehr sehen
Die mächtigen Uli-Figuren stehen ebenso wie die fragilen Malangan-Bildwerke im Zusammenhang mit den elaborierten Totenfeierlichkeiten der Insel Neuirland. Welche konkrete Bedeutung sie hatten, ist nicht bekannt, da sie schon in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, vermutlich durch den Einfluss der christlichen Missionen, nicht mehr in Gebrauch waren. Ihre zweigeschlechtliche Gestalt symbolisiert möglicherweise Lebenskraft, die über die männliche und die weibliche Linie weitergegeben wird und die mit ihr zusammenhängende Fruchtbarkeit. Ein Konzept, das für die Totenfeierlichkeiten wesentlich war. Die Figuren, die Anfang des 20. Jahrhunderts in europäischen Künstlerkreisen durch ihre Wirkkraft Aufsehen erregten, finden sich durch die ehemalige Zugehörigkeit Neuirlands (damals Neumecklenburg) zu den Kolonien des Deutschen Reiches häufig gerade in deutschen Museen. An der Freiburger Figur sind die sonst üblichen Verschlussdeckel der Turboschnecke, die als Augen eingesetzt wurden, verloren gegangen.
Gesammelt wurde das Objekt von dem Freiburger Kapitänleutnant Paul Werber, der als 1. Offizier der Kaiserlichen Marine auf der S.M.S. Cormoran insgesamt zwei Jahre die Südsee befuhr und dem Museum ca. 100 Objekte aus den verschiedenen Regionen Ozeaniens schenkte.
Autorin: Heike Gerlach
Gesammelt wurde das Objekt von dem Freiburger Kapitänleutnant Paul Werber, der als 1. Offizier der Kaiserlichen Marine auf der S.M.S. Cormoran insgesamt zwei Jahre die Südsee befuhr und dem Museum ca. 100 Objekte aus den verschiedenen Regionen Ozeaniens schenkte.
Autorin: Heike Gerlach