Figur | butti
Figur mit zauberhaltiger Substanz, 1930 - 1980
Über das Objekt
Diese Figur weist alle Merkmale eines Butti auf. Die Nase, der leicht geöffnete Mund und der trapezförmige Bart bilden ein spitzes Dreieck. Die Ohren sind weit hinten angesetzt. Der rötlich schimmernde Tonmantel ist rissig und musste an manchen Stellen ausgebessert werden. Autor: Michael Schönhuth
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Es gibt zwei Sorten von Schutzfiguren: Bilongo und Butti. Letztere sind Figuren mit eckigen Konturen und einem großen, den gesamten Rumpfbereich bedeckenden Tonnenbauch aus einer mit Harz verklebten Tonmasse. Die Betonung der Dreigliederung in Kopf, Rumpf und Beine wird schon beim Schnitzen berücksichtigt. Der Schnitzer markiert die drei Bereiche und beginnt mit der Ausgestaltung des Kopfes. Haartracht, vertikale Riefen im Gesicht und ein hervorspringender, oft eckiger Bart, ein Zeichen der Autorität, sind wichtige Erkennungsmerkmale. In der Mitte des nur rudimentär geformten Leibes wird eine Höhlung für die zauberhaltige Substanz Bongu angebracht (Haare, Fingernägel, Blätter, Fellstückchen etc.). Erst sie macht aus einer bloßen Figur (Tege) einen machtvollen Butti. Die leicht angewinkelten Beine werden nur wenig ausgearbeitet. Buttis sollen vor allem Kinder beschützen. Ein Teil der Nachgeburt wird der Figur einverleibt. Fortan wird der Butti als Beschützer des Kindes beopfert und beim Tod angeblich zusammen mit dem Besitzer vergraben. Autor: Michael Schönhuth