Figur | Kulap

Menschliche Figur, um 1900

Über das Objekt

Menschliche Figur (weiblich), aus weichem Kalkstein geschnitzt, mit roter Bemalung. Nach dem Tod einer bedeutenden Persönlichkeit wurden ku lap-Figuren aus Kalkstein geschnitzt und in einem eigens dafür vorgesehenen Haus aufbewahrt. Dort dienten sie als Gefäß für die Seele des Verstorbenen. Sie wurde darin eingefangen, um den Menschen nicht gefährlich zu werden. Am Ende der Totenzeremonien wurden die Figuren zerstört, so dass die Seele die Welt der Lebenden endgültig verlassen konnte.
weniger sehen mehr sehen
Solche Figuren - männlich, weiblich oder auch Tiere - wurden nach dem Tod einer bedeutenden Persönlichkeit geschnitzt und in einem eigenen Haus aufbewahrt. Dort dienten sie als Gefäß für die Seele des Verstorbenen bis zum Abschluss der Totenzeremonien, damit diese während dieser Zeit keinen Schaden im Dorf anrichten konnte. Dann verließ die Seele die Welt der Lebenden endgültig und die Figuren wurden zerstört. Ihre Anfertigung wurde bei Spezialisten in Auftrag gegeben, die auch den Zugang zum einzigen Kalksteinvorkommen der Insel Neuirland im Rossel-Gebirge hatten. Schon um 1910 wurden im Zuge der fortschreitenden christlichen Missionierung die Totenrituale aufgegeben, die Figuren aber weiterhin, wenn auch in schlechterer Qualität, für den Verkauf an Europäer produziert. Das Objekt stammt aus der Universitätssammlung, die 1904 den Städtischen Museen Freiburg als Dauerleihgabe übergeben wurde. Autorin: Margarete Brüll

Objektdaten

Ihre Nachricht

Ihre Nachricht zum Objekt

Ihre Nachricht zur Person