Figur
Weibliche Skulptur, 1880 - 1898
Über das Objekt
Die weibliche Figur, geschnitzt aus hellem Holz und teilweise schwarz bemalt ist Teil eines Figurenpaares. Auffallend ist der ovale offene Mund mit spitzen Zähnen.
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Mit den aufgerissenen Mündern, den spitzen Zähnen und den angewinkelten Armen ist das Figurenpaar von starker Expressivität. Beide Figuren sind nackt, mit deutlich hervorgehobenen Geschlechtsmerkmalen. Teile des Körpers sind mit schwarzer Farbe bemalt. Die Punkte- und Strichreihen, vor allem im Gesicht, lassen eine Wiedergabe von Tatauierung vermuten. Herkunft und Funktion der Figuren geben ein Rätsel auf. Ins Museum kamen sie bereits 1899 zusammen mit einer umfangreichen Sammlung eines Kapitäns Heldt, der im ausgehenden 19. / beginnenden 20. Jahrhundert Schiffe der Woermann Linie kommandierte und dabei offensichtlich im Nebenerwerb auch Ethnographika-Sammlungen anlegte. Ein Inventareintrag in den 1940er Jahren gibt als Herkunftsethnie Bafurunga, Kongo an. Gemeint sind vermutlich die Bafourou (Bafuru, Afuru), ein Bantu-Volk, das entlang des Sangha, einem rechten Nebenfluss des Kongos im Grenzgebiet zwischen Kamerun und Kongo, vorwiegend vom Fischfang lebte. Es wurde bekannt durch seinen Widerstand gegen die Expedition des Grafen Pierre Savorgnan de Brazza von 1877/78. Das Figurenpaar wurde vermutlich für den Verkauf an Europäer geschnitzt. Autorin: Eva Gerhards