Bartholomäus Bruyn

Kreuzigung Christi, 1590/1595

Über das Objekt

Der vermutlich aus Köln stammende, in den Niederlanden geschulte Maler kam 1590 nach Freiburg. Hier schuf er das Altarbild für die Kapelle des Basler Hofs, Exilsitz des Basler Domkapitels. Der nicht zum Ursprungsbestand gehörige Rahmen ist wohl italienischer Herkunft.
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Das Altarbild mit der vielfigurigen Kreuzigung Christi wurde für die neue Kapelle des Stürtzelschen Hofes in Freiburg geschaffen, der dem Basler Domkapitel ab 1587 als Exilresidenz diente (heute Sitz des Regierungspräsidiums Freiburg). Der Auftraggeber Johannes Setrich ist durch sein Wappen rechts unten präsent. Lothringer von Herkunft, ist er dem Maler womöglich schon in seiner Heimat begegnet, denn ein gewisser „Barthelémy le Brun“ wird dort kurzzeitig in höfischen Diensten genannt. Im Bild tritt uns der Künstler inmitten der Soldaten entgegen, als einziger nimmt er Blickkontakt mit dem Betrachter auf. Er weist sich darüber hinaus durch das Wappen auf dem Schild aus, das identisch mit dem der bekannten Kölner Malerfamilie Bruyn ist. Bruyn oder Braun hat sein Handwerk ganz offensichtlich in Flandern, bei den Antwerpener Spätmanieristen, gelernt. Bei Frans Floris beispielsweise konnte er solch dramatisch arrangierte Figurengruppen voller Pathos studieren, mit denen man der bewunderten Kunst Italiens, Raffaels und Michelangelos insbesondere, Paroli zu bieten hoffte. Doch wird er, zeittypisch, auch von retrospektiven Absichten geleitet. In diesem Sinne ruft der scheinbar windgeblähte Mantelsaum der großen Klagefigur rechts Erinnerungen an deutsche Skulpturen der Spätgotik wach. (Detlef Zinke)

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