Franz Xaver Gräßel

Mädchen in Renchtäler Tracht auf der Wiese, 1900

Über das Objekt

Die junge Frau wirkt nachdenklich, fast melancholisch. Sie trägt Tracht und hat den dazugehörigen Strohhut vor ihren Füßen abgelegt.
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Nachdenklich, fast melancholisch blickt die junge Frau in die Ferne. Sie sitzt auf einer Frühlingswiese auf einem sanft ansteigenden Hügel. Auf dieser Wiese lassen sich zahlreiche blühende Schafgarben erkennen. Ihren Strohhut mit den roten Wollrosen, Kennzeichen der Renchtäler Tracht, hat sie vor ihren Füßen abgelegt. Ihr rechtes Knie hält sie mit beiden Händen umschlungen. Die junge Frau trägt eine traditionelle Tracht: ein langes, schwarzes Kleid, darunter eine weiße Bluse mit aufgebauschten Ärmeln. Ihre Haare sind zum Zopf geflochten, ihre Haut ist sehr hell – wahrscheinlich ist sie gar keine Bäuerin, sondern hat sich in der traditionellen Tracht der Menschen der Region porträtieren lassen. Dafür spricht auch, dass sie etwas steif und unbeholfen in dieser Umgebung wirkt. Der versonnene Ausdruck ihres Gesichtes vermittelt den Eindruck, dass sie sehnsuchtsvoll ihren Gedanken nachgeht. Der Pinselstrich im Hintergrund des Bildes ist schnell und leicht ausgeführt. Zu erahnen ist der dunkle Schwarzwald nur dort, wo an einzelnen Stellen die Strahlen der tiefstehenden Abendsonne hindurchschimmern. In der Maltechnik zeigt sich Gräßel ganz dem impressionistischen Stil verbunden, was insbesondere bei der Darstellung der Wiese deutlich wird. Franz Gräßel, der auch »Entenmaler« genannt wurde, hat sich nach seinem Studium an der Großherzoglich-Badischen Kunstschule in Karlsruhe auf die Darstellung von Tieren, insbesondere Gänsen und Hühnern, spezialisiert. Er pflegte daneben auch die Porträt- und Landschaftsmalerei und fühlte sich besonders zum bäuerlichen Genre hinge zogen. MARIA SANIN

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