Hans Thoma

Landschaft auf der Baar, 1911

Über das Objekt

Die flache, weitläufige Hochebene der Baar liegt zwischen den Höhenzügen des Schwarzwaldes im Westen und der Schwäbischen Alb im Osten. Trotz des von Wolken durchzogenen Himmels, der ein Unwetter ankündigt, ist ein kniender Mann mit der Feldarbeit beschäftigt, während weiter hinten eine Frau und ein Kind zu sehen sind.
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Als diese Landschaft im Jahr 1911 entstand, war Hans Thoma längst ein gefeierter und angesehener Maler. Der aus dem Schwarzwald stammende Thoma hatte sich als Künstler vor allem während seiner langjährigen Zeit in Frankfurt am Main durchgesetzt. Seit 1899 leitete er zudem die Großherzoglich-Badische Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und die dortige Kunsthalle. Die privaten Umstände des Malers hatten sich jedoch verdüstert: 1901 war seine Ehefrau Cella verstorben, was ihn jahrelang in eine dunkle Stimmung trieb. Auch auf diesem Bild ist eine leicht düstere, melancholische Grundstimmung auszumachen. Auf dem Gemälde ist eine flache Landschaft auf der Baar dargestellt, eine Hochebene, die zwischen den Höhenzügen des Schwarzwaldes im Westen und der Schwäbischen Alb im Osten liegt. Fast zwei Drittel des Gemäldes werden vom Himmel eingenommen, der mit kräftigen Wolken ausgebildet ist. Das vordere Drittel des Bildes zeigt eine Wiesen- und Feldlandschaft, die am Horizont nur durch einige Bäume und die Konturen von einigen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden gegliedert wird. Auf der weitläufigen Wiese kniet im Vordergrund ein Mann, augenscheinlich mit der Feldarbeit beschäftigt. Weiter hinten lässt sich noch eine Mutter mit ihrem Kind erkennen. In der ansonsten menschenleeren Landschaft wirken die Personen wie Staffagefiguren, verloren in der weitläufigen Natur. Auffällig ist ihre Vereinzelung, der Mann und die Frau mit Kind sind weit voneinander entfernt. Der imposante Wolkenhimmel deutet auf windiges Wetter hin. Die stürmischen Wolken strukturieren das Bild, während der untere Teil eine eher einförmige Landschaft zeigt. Fast scheint es, als habe Thoma hier düstere Vorahnungen auf den weiteren Verlauf der Geschichte in einem ausdrucksvollen Gemälde festgehalten. TILMANN VON STOCKHAUSEN

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