Karl Schuster

Schwarzwaldidyll, 1900

Über das Objekt

Schuster studierte Architektur und Malerei. Detailreich gibt er die baulichen Elemente des Hauses wieder: das herabgezogene Krüppelwalmdach ist strohgedeckt, die Fassade mit Holzschindeln verkleidet und die Sprossenfenster tragen Fensterläden. Trotz der realistischen Wiedergabe entsteht ein durchaus idyllischer Eindruck.
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Wie der Titel des Bildes verrät, zeichnet Karl Schuster hier eine scheinbar perfekte, harmonisch verklärte Szene eines »Idylls« – einer friedlich verschneiten Landschaft, in deren Zentrum ein altes Bauernhaus steht. Ihm gelingt dadurch eine wirkungsvolle Inszenierung der Schönheit, aber auch der Einsamkeit des winterlichen Schwarzwaldes. Der Freiburger Künstler Karl Schuster studierte Architektur und Malerei. Sein Architekturstudium hatte einen großen Einfluss auf seine Werke, bei denen er hauptsächlich detaillierte Häuserfronten, Gassen und figürliche Szenen aus Freiburg und dem Schwarzwald malte. Da er zudem viel gereist ist, lassen sich in seinen Werken zahlreiche Szenen aus dem Elsass, den Niederlanden, Italien oder Spanien finden. Karl Schuster zeigt hier ein sehr genau gezeichnetes, traditionelles Schwarzwaldhaus. Das für Häuser dieser südlichen Region typische nach unten gezogene, noch mit Stroh gedeckte Dach ist teilweise mit Schnee bedeckt. Das Haus ist von einer verschneiten Landschaft und den Bergen des Schwarzwaldes umgeben. Karl Schuster zeichnete das Gebäude von einer seitlichen Perspektive, sodass man das Haupthaus und ein daran angrenzendes Nebengebäude, eventuell eine Scheune, betrachten kann. Im Vordergrund erstreckt sich ein Zaun, etwas weiter hinten im Bild erkennbar steht ein kleines Gebäude, das ebenfalls noch zum Grundstück gehört. Der Einfluss der Architektenausbildung Schusters ist hier sehr gut zu erkennen, da die Details des Schwarzwaldhauses genau ausgearbeitet sind – so beispielsweise das bereits erwähnte tief herunterge zogene Dach, die meist aus Holzschindeln verkleidete Fassade und die Aufteilung des Bauernhauses, die auf einen Einödhof schließen lässt. Die Menschen und Tiere leben bei diesen Höfen nahezu unter einem Dach. Durch diese exakte, naturgetreue Darstellung gelingt es Schuster, den Betrachter in den Bann der Winterlandschaft zu ziehen. Trotz der realistischen Wiedergabe entsteht somit ein durchaus idyllischer Eindruck. Auch heute gibt es im Schwarzwald noch einige Häuser, die nahezu identisch zu Schusters Werk erscheinen. MELISSA MAGGIORE

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