Gomringer, Eugen

schweigen, 1990

Über das Objekt

Eugen Gomringers Werk ist eine Suche, Wort- und Schriftbild - und damit Inhalt und Form - zusammenzubringen. Damit ist er einer der Väter der Konkreten Poesie. Die visuelle Umsetzung des Wortes ‚schweigen‘ zeigt die Paradoxität des Begriffs selbst, der sobald er ausgesprochen wird, ad absurdum geführt wird.
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Eugen Gomringer ist einer der Väter der Konkreten Poesie. Auf einer Ausstellung in Basel 1944 sieht er Werke von bildenden Künstlern, die ihn in ihrer starken Reduktion auf einfache Formen so beeindrucken, dass er nach einer Möglichkeit sucht, wie diese Prinzipien auf Poesie zu übertragen wären. Seitdem beschäftigt er sich intensiv mit den Zusammenhängen zwischen Wort- und Schriftbild bzw. Inhalt und Form. Dies wird in dem Gedicht mit dem Titel „schweigen“ ersichtlich, welches 1953 veröffentlicht wurde und das mit mehreren Aspekten der Wort-Bild-Beziehung spielt. Die Bedeutung des Wortes Schweigen, das Nicht-Reden, spiegelt sich in der visuellen Form wieder, zumindest wenn man es als Ganzes - als Bild - betrachtet. Liest man das Gedicht Wort für Wort schweigend für sich, wird einem die scheinbar banale Differenz zwischen dem Aussprechen des Wortes und seiner Bedeutung bewusst. Konkrete Poesie soll laut vor Publikum gelesen werden, was in diesem Fall ein Paradoxon darstellt.

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