Gryllteiste
Cepphus grylle
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Die Gryllteiste, ein Alkenvogel, verbringt den Großteil ihres Lebens auf dem Wasser und überwintert auch dort. Ihr Lebensraum liegt nahezu zirkumpolar in der Arktis und Subarktis; sie ist regelmäßiger Gast an der deutschen Ostseeküste. Nur zum Brüten kommt sie an Land - an die felsigen Küsten Nordeuropas und des Nordpazifiks. Die Gryllteiste ist ein Höhlenbrüter und baut ihr Nest, wenn vorhanden, aus Kieselsteinen, Muschelschalen und Seetang geschützt in Felsspalten, unter großen Steinen oder zwischen Felsbrocken. Gryllteisten zeigen eine hohe Partner- und Brutplatztreue. Sich bildende lockere Brutkolonien bleiben relativ klein, wobei die Dichte mit steigendem Nahrungsangebot zunimmt. An sogenannten „Vogelfelsen“, wo mehrere verschiedene Arten brüten, belegen sie die unteren Etagen. Die Gryllteiste ist in ihrem Prachtkleid, das beide Geschlechter gleichermaßen tragen, unverwechselbar: Das Gefieder ist vollständig schwarz, bis auf einen großen, ovalen weißen Fleck auf der Flügeloberseite. Die Flügelunterseite ist ebenfalls weiß. Beine und Füße leuchten rot, ebenso wie die Schnabelinnenseite und der Schlund. Im Gegensatz zu anderen Alkenvögeln legt die Gryllteiste meist zwei Eier. Beide Eltern brüten und beteiligen sich an der Jungenaufzucht. Nach ca. vier Wochen schlüpfen die Küken, die nach 30 bis 40 Tagen flügge und unabhängig sind. Das Jagdrevier der Gryllteiste sind Seichtgewässer in Küstennähe. Ihre Beute: Fische, Krebstiere und verschiedene Weichtiere. Wie ihr Verwandter, der Papageitaucher, trägt die Gryllteiste größere Nahrung, wie Fische, quer im Schnabel. Die geschickten Taucher nutzen unter Wasser ihre Flügel zum Schwimmen.