Hermelin
Mustela erminea
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Das Hermelin, auch Großes Wiesel genannt, ist ein mit Mardern verwandtes Raubtier. Es hat einen langgestreckten Körper mit kurzen Beinen, einem langen Hals und kleinem Kopf. Der wendige Körper eignet sich, um Beutetiere in ihren Bauten aufzustöbern und sich gleichzeitig vor Feinden zu verstecken. Das Hermelin jagt hauptsächlich kleine Säugetiere wie Mäuse und Spitzmäuse, seltener auch Vögel, Insekten und Reptilien. Es spürt die Beute mithilfe seines ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinns auf, schleicht sich so nahe wie möglich heran und springt im letzten Moment, um einen tödlichen Biss mithilfe seiner außerordentlich starken Kiefermuskulatur zu setzen. Ein Hermelin kann nur bis zu 28 g Nahrung auf einmal fressen, etwa eine große Hausmaus. Wegen seiner hohen Stoffwechselrate muss es bis zu zehnmal am Tag fressen. Es erlegt oftmals mehr Beutetiere, als es fressen kann, versteckt sie und bedient sich aus diesem Vorrat. Im Sommer hat das Hermelin ein dunkelbraunes Fell auf der Oberseite, während der Bauch weiß ist. Ab Mitte Oktober beginnt der Fellwechsel zum Winterfell. In etwa zwei Monaten wird das Fell ganz weiß bis auf die dunkle Schwanzspitze. Im Frühling wächst wieder das braune Fellkleid. In wärmeren Gegenden ohne Schneesaison bleiben die Hermeline ganzjährig braun, im hohen Norden leben ausschließlich weiße Hermeline. Besonders das Winterfell des Hermelins wurde für die Bekleidung hoher Geistlicher und des Adels verwandt. Das weiße Fell galt als keusch und rein. Ein mit weißem Fell und schwarzen Tupfern gesäumtes Kleidungsstück galt als eines der höchsten Statussymbole und ist oft Teil des Krönungsornates.