Romy Weber
Geh-Zeiten, die guten Geister, 2001
Über das Objekt
Die Figuren-Gruppe Geh-Zeiten (Die guten Geister) von Romy Weber entstand 2001 im Rahmen eines Künstleraufenthalts auf dem Gelände der ehemaligen Rheinischen Klinik Bedburg-Hau. In der heute von Künstlern genutzten Anlage wurden während des Dritten Reiches zwischen 1933 und 1945 psychisch kranke Menschen untergebracht und ab 1940 deportiert. Romy Weber verwendet Fundstücke aus der Klinik und dem direkten Umfeld, die sie zu figurenhaften Stelen umformt, in denen mal menschliche, mal animalische Züge erkennbar sind. Weber formt sie zu "Guten Geistern". Im Halbkreis aufgestellt um einen Trog voll Mehl, verkörpern sie eine positive Wendung der Geschichte: Die Titel der einzelnen Stelen (Hirsch, Kobold, Nandu, Himmlische Wächterin, Ziege, Schamane, Zepter, Prinz, Ritter und Wildgans) zeugen von einer tiefen, spirituellen Verbindung zur Natur. Den Geistern und Gespenstern werden versöhnliche Gestalten gegeben, die sich beschützend und wachend aber auch mahnend an die Betrachter und Betrachterinnen wenden.