Kelch

"Krippelekelch", vor 1720

Über das Objekt

Seine Krippendarstellung ist namengebend für den Abendmahlskelch, der zu den großen Kostbarkeiten des Freiburger Münsterschatzes gehört. Kunstvoll geschwungene Formen und Durchbrüche erschaffen luftige Bühnenräume für den Figurenschmuck: im Fußbereich ist das Weihnachtsgeschehen dargestellt, im Knauf schwebt die Taube des heiligen Geistes, darüber erscheint wie in einem Tulpenkelch Gottvater.
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Der nach seinem vollplastischen Figurenschmuck, einer Krippendarstellung, benannte Abendmahlskelch zählt zu den großen Kostbarkeiten des Freiburger Münsterschatzes. In seiner den Gebrauchszweck nahezu negierenden Form kann er als einzigartig gelten. Acht doppelt geschweifte, der Standplatte aufsitzende Volutenbügel treten an die Stelle des herkömmlichen Fußes und erschaffen einen luftigen Bühnenraum, in dem sich das Weihnachtsgeschehen ereignet. Um die Jungfrau Maria und das Neugeborene in seiner Krippe sind die Hirten versammelt. Im gleichfalls durchbrochenen, aus Akanthus gebildeten Nodus schwebt die Taube des Heiligen Geistes hernieder. Und darüber wiederum, in einem aus Akanthusblättern geformten, einem Tulpenkelch gleichenden Gehäuse, wird die Figur des auf Wolken thronenden Gottvaters sichtbar. Annähernd Vergleichbares ist allein in Italien zu finden. Dort haben Mitglieder der Goldschmiedefamilie Gaap (oder Gaab) nachweislich gearbeitet und formale Anregungen erhalten. (Detlef Zinke)

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