Keule
Über das Objekt
Die lanzenförmige Keule ist mit einem Schlangenmotiv verziert, das am unteren Ende in die Darstellung eines menschlichen Kopfes ausläuft. Ein Kopfschmuck wird durch eine farbige Bemalung angedeutet. Die Schlange „Selam“ ist ein mythologisches Wesen im Gebiet des Huongolfes an der Nordostküste Neuguineas, das sowohl als Schlange als auch als Mensch in Erscheinung treten kann. Solche Keulen wurden selten als tatsächliche Waffen benutzt, sondern im Zusammenhang mit der Initiation der Jungen in Scheinkämpfen eingesetzt. Der Schlangenkörper ist sorgfältig ins Holz vertieft und als Relief eingearbeitet und mit weißem Kalk ausgelegt. Die Rot- und Blaufärbung der Keule wurde mit europäischen Farben verwirklicht, wobei eine Farbgebung durch freilassen des Holz-Untergrundes in braun-schwarz gelingt. Die Rückseite ist mit roten Farbpigmenten europäischer Herkunft eingefärbt, aber ansonsten ohne Verzierung. Das Objekt stammt aus der Sammlung Robert Beirer aus Sipplingen, der Ende des 19. Jahrhunderts als Lagerassistent für die deutsche Neuguinea-Kompagnie arbeitete und dem Museum für Natur- und Völkerkunde in Freiburg eine umfangreiche Sammlung verkaufte.
Objektdaten
Literaturhinweise
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Bodrogi, Tibor: Art in north-east New Guinea /. Budapest 1961, S. 227 S. :.
Biró, Ludwig: Beschreibender Catalog der ethnographischen Sammlung Ludwig Biró's aus Deutsch-Neu-Guinea. .