Kiebitz
Vanellus vanellus
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Der Kiebitz ist eine Charakterart von Feucht- und Salzwiesen sowie extensiver Landwirtschaft. In den letzten Jahrzehnten hat der Kiebitz europaweit einen enormen Bestandsrückgang erfahren. Dieser hält nach wie vor an. Der schwarz-weiß gefärbte Kiebitz, zu den Regenpfeifern (Lemikolen) gehörig, ist etwa taubengroß mit breiten, gerundeten Flügeln. Sein Gefieder glänzt metallisch grün und violett. Auffällig ist die Federholle auf dem Kopf. Beide Geschlechter sehen sich ähnlich, die Federholle des Männchens ist länger und das Brustband einheitlich dunkel gefärbt. Kiebitze treffen ab März im Brutgebiet ein. Sie bilden dabei kleinere Gruppen von etwa 20 Paaren, oft vergesellschaftet mit anderen Lemikolen. Während der Brutzeit zeigen sie Territorialverhalten. Die Territorien werden durch die Balzflüge der Männchen markiert und verteidigt. Diese Flugmanöver sind spektakulär und deshalb sehr bekannt. Das Männchen „gauckelt“: Es wirft sich laut rufend hin und her, zeigt seitlich kippende Sturzflüge und stürzt anschließend senkrecht Richtung Boden. Das Nest ist eine mit Pflanzenmaterial gepolsterte Bodenmulde. In dieses legt das Weibchen vier beige bis braun gefleckte Eier. Die Ablage erfolgt in der lemikolentypischen Art - in Kreuzform mit den Spitzen zur Nestmitte gedreht. Die Küken, Nestflüchter, schlüpfen nach 21 bis 28 Tagen. Bereits nach ca. 35 Tagen sind sie flügge. Bei guten Verhältnissen kommt es zu mindestens zwei Bruten. Auf Ackerflächen sind oft erfolglose Brutversuche zu beobachten, weil durch die Bewirtschaftung die Nester zerstört werden. Je nach Verbreitungsgebiet ist der Kiebitz ein Zug-, Strich- oder Standvogel. Witterungsabhängig sind sie in Deutschland fast ganzjährig zu beobachten und durch ihr Äußeres nicht zu verwechseln.