Maske

Tapuanu, 01.01.1900 - 31.12.1911

Über das Objekt

Die Atolle der Mortlock-Inseln sind der einzige Ort Mikronesiens, an dem Masken hergestellt wurden. Sie stellen das wohlwollende Geistwesen Tapuanu dar, der für den Schutz der wertvollen Brotfruchternte vor Taifunen sorgt. Während des Jahres wurden sie im Männerhaus aufbewahrt, um einmal im Jahr am Strand getanzt zu werden. Die strenge, reduzierte Form der Gesichtsmaske wird unterstrichen durch die monochrome Bemalung in schwarz-weiß. Bei dem Freiburger Exemplar ist der weiße Kalküberzug zum großen Teil abgeblättert, des Weiteren fehlt der bei den Masken sonst übliche seitliche runde Fortsatz, der den Haarknoten der Frisur der mikronesischen Männer darstellt. Gesammelt wurde das Objekt von dem Freiburger Kapitänleutnant Paul Werber, der als 1. Offizier der Kaiserlichen Marine auf der S.M.S. Cormoran insgesamt zwei Jahre die Südsee befuhr und dem Museum circa 100 Objekte aus den verschiedenen Regionen Ozeaniens schenkte.
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Dieser Maskentyp, geschnitzt aus dem Holz des Brotfruchtbaums, ist eine Besonderheit der kleinen Atolle der Mortlock-Inseln. Sie liegen im Archipel der Karolinen und gehören zu den Föderierten Staaten von Mikronesien. Nur hier existiert eine Maskentradition, während sie in anderen Teilen Mikronesiens und Polynesien fast gänzlich fehlt. Die langgezogene fast dreieckige Gesichtsform mit schmalem Mund und Augenschlitzen lässt die geschwungenen Brauen und vor allem die lange Nase, die zusammen ein T bilden, deutlich hervortreten. Mund, Bart und Augenbrauen sowie die Umrandung der Maske sind mit dunkler Rußfarbe bemalt. Im Kontrast dazu war das übrige Gesicht ursprünglich mit weißer Kalkfarbe bestrichen, die jedoch zum großen Teil abgeblättert ist. Die Gesichtsmaske repräsentiert den Ahnengeist Tapuanu. Sie war im Besitz des Männergeheimbundes soutapuanu und wurde in seinem Versammlungshaus aufbewahrt. Einmal im Jahr, von März bis April, fanden am Strand Zeremonien statt, bei denen Männer als Maskentänzer den Geist Tapuanu verkörperten. Seine Auftritte sollten die Gefahr tropischer Stürme bannen, die Mensch und Anbaufläche bedrohten, sowie positiven Einfluss nehmen auf das Gedeihen und die Ernte der Brotfrüchte, das einheimische Grundnahrungsmittel. Autorin: Heike Gerlach

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