Maske | tawã arawãja

Federmaske

Über das Objekt

Ypé-Masken wurden von Männern der Tapirapé hergestellt und bei rituellen Tänzen getragen. Das kunstvolle Federmosaik wurde mit Bienenwachs auf eine Holzpatte geklebt. Seit den 1960iger Jahren wurden sie zu beliebten Sammlungsstücken. Diese Maske, wurde wohl zum Verkauf an den Ethnologen Borys Malkin gefertigt. Die kommerzielle Herstellung von Federarbeiten wurde für die Tapirapé eine wichtige Einnahmequelle.

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Auf das Äußerste reduziert wurden in dieser großen Maske die Merkmale eines menschlichen Gesichts: Im Dreiviertelrund der mit gelben und blauen Federchen beklebten Holzscheibe erscheinen Mund und Augen als kleine Rechtecke, die lange Nase ist erhaben gearbeitet. Das kunstvolle Federmosaik wurde mittels Bienenwachs auf eine Holzplatte geklebt. Die Augen sind von kleinen Muschelscheibchen umfangen. Dieser Maskentypus (port. cara grande, „großes Gesicht“) wurde von Männern der Tapirapé hergestellt und getragen. Die kleine ethnische Gruppe lebt an einem Nebenfluss des Araguaia im amazonischen Regenwald. Vögel spielen in ihrem Weltbild und der Sozialorganisation eine bedeutende Rolle: Das gesamte wirtschaftliche und zeremonielle Leben ist geprägt von den beiden „Vogelgesellschaften“ wyrà. Anlässlich eines Festes um das Hauptnahrungsmittel kaui (ein Getränk aus Maniok und Mais) tritt am Ende der Regenzeit ein Tänzerpaar mit ypé-Masken auf. Sie verkörpern die Seelen im Kampf gestorbener Feinde, vor allem der Carajá und der Kayapó. Nach anderen Angaben sind sie die Repräsentationen von Wasser- oder Baumgeistern. Die eindrucksvollen ypé-Masken wurden seit den 1960er Jahren zu begehrten Sammlerstücken, was dazu führte, dass der Macaw-Bestand zurückging und seine Federn durch die anderer Vögel ersetzt wurden. Autorin: Eva Gerhards

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Claudia Augustat, Ethnologin
Mariana De Campos Françozo, Ethnologin
Diane Lanz, Restauratorin

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