Murmeltier
Marmota (Marmota) marmota
Über das Objekt
Obwohl sich Murmeltiere sowohl in Größe als auch im Lebensstil deutlich von Eichhörnchen unterscheiden, gehören sie dennoch zur gleichen zoologischen Familie der Hörnchen und sind deren größte Vertreter. Die Weibchen werden „Katzen“ und die Männchen „Bären“ genannt.
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Die in Europa heimischen Alpenmurmeltiere haben einen gedrungenen Körperbau, ein dichtes Fell sowie vergleichsweise kurze Beine und kleine Ohren. Damit sind sie an die kalte Hochgebirgsregion gut angepasst, da sie wenig Wärme über ihre Körperoberfläche abgeben. Sie leben mit wenigen Ausnahmen oberhalb der Baumgrenze, etwa ab 2.000 m Höhe. Während der kurzen Sommerzeit, die durchschnittlich 6 Monate dauert, gilt es, sich zu paaren, den Nachwuchs auszutragen und zu entwöhnen sowie sich ein dickes Fettpolster anzulegen. Danach verfällt das ganze Rudel wieder in einen sechsmonatigen Winterschlaf. Dies ist eine besondere Ruheperiode, in der Herz und Atmung verringert werden, um wertvolle Energie zu sparen. Die Tiere zehren dann von ihren Fettreserven. Während der letzten Eiszeit, d. h. bis vor etwa 11.700 Jahren, waren große Teile Mitteleuropas eine kalte Tundralandschaft. Die kälteliebenden Murmeltiere waren großflächig verbreitet. Ihr heutiges, lückenhaftes Vorkommen in den Karpaten, Alpen und den Apenninen lässt sich mit der Rückkehr des milden Klimas nach Europa erklären. Wärmeliebende Tiere kehrten zurück und haben weite Teile Europas besiedelt. Murmeltiere wichen der Konkurrenz aus, auf sogenannte „Kälteinseln“ im Gebirge und im Norden. Etliche alpine Tier- und Pflanzenpopulationen vollzogen einen ähnlichen Rückzug. Solche Populationen nennt man „Eiszeitrelikte“. Alpenmurmeltiere wurden im 20. Jh. von den Menschen in die Pyrenäen, Vogesen und andere Bergregionen wieder eingeführt. Einige Murmeltier-Katzen und -Bären wurden in den Jahren 1954 bis 1957 auch im Hochschwarzwald angesiedelt, die Population dort beträgt schätzungsweise 30 Individuen.