Ulme
Ulmus longifolia, Mittelmiozän
Über das Objekt
Die Blätter der Schmalblättrigen Ulme Ulmus longifolia sind neben den Blättern des Amberbaums und der Platane die häufigsten Fossilien aus der Bohlinger Schlucht. U. longifolia wuchs in einem Wald, der vor 13,5 Millionen Jahren die Ufer der Gewässer im nördlichen Alpenvorland säumte.
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Im Mittleren Miozän existierte der Bodensee noch nicht. Träge, sedimentführende Flüsse verwoben sich zu einer weitläufigen Flusslandschaft. Dazwischen lagen Altwasserrinnen, Seen und seichte, verlandende Tümpel. Das Klima in Mitteleuropa war wärmer als heute. Weitläufige Savannen prägten die Landschaft. Wälder konnten sich dort ausbreiten, wo genügend Wasser vorhanden war. In unmittelbarer Nähe der Flüsse wuchsen in Auen- oder Galeriewäldern neben Ahornen auch Weiden und Pappeln – Bäume, deren verwandte Arten auch heute noch an heimischen Gewässern zu finden sind. In ihrer Nachbarschaft gediehen Pflanzen, die heute nicht mehr in mitteleuropäischen Wäldern vorkommen: Zimtbaum, Amberbaum, Platane. Deren verwandte Arten sind in Nord- und Mittelamerika oder Ostasien heimisch.