Oberrheinisch | Kenzinger Johannes

Hl. Johannes d. Evangelist, um 1500

Über das Objekt

Johannes bekehrte in Ephesos einen heidnischen Priester zum christlichen Glauben. Dazu leerte er einen Giftbecher, ohne Schaden zu nehmen. Die Figur stammt angeblich aus Kenzingen, nach anderer Quelle aus Kloster Wonnental bei Emmendingen. Vermutlich befand sie sich in einem Altarschrein.
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Johannes bekehrte der Legende zufolge den Oberpriester des DianaTempels in Ephesos zum rechten Glauben dadurch, dass er, ohne Schaden zu nehmen, einen mit giftigem Trank gefüllten Becher leerte, nachdem er das Kreuzeszeichen darüber gemacht hatte. So erklären sich das geläufige Attribut des Apostels und seine Gestik, die hier, der Verstümmelung der rechten Hand wegen, gerade noch zu erahnen ist. Zu ergänzen ist auch die sich in der Kuppa des Kelchs aufrichtende Giftschlange, eine symbolisch-plakative, gleichfalls geläufige Beigabe. Die Figur war vielleicht für den 1503 errichteten Hochaltar der Kenzinger Pfarrkirche oder, nach anderer Herkunftsangabe, für das Zisterzienserinnenkloster Wonnental nahebei bestimmt. Gemeinsam mit einer Statue des namensgleichen Täufers mag sie einst ein Muttergottesbild im Altarschrein flankiert haben. Ihre Urheberschaft ist ungeklärt, doch neigt die Forschung dazu, sie in das Werk des seit 1497 in Freiburg nachweisbaren, aus Straßburg stammenden Schnitzers Hans Wydyz einzureihen. Bemerkenswert ist die melancholisch anmutende Ernsthaftigkeit, die Konzentration, mit welcher der zum Mann gereifte, in der Regel als Jüngling dargestellte Apostel das Wunder vollbringt. (Detlef Zinke)

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