Rallenreiher

In Europa gehört der Rallenreiher mit knapp 50 cm Körperlänge zu den kleineren, kompakten Reihern. Sein Gefieder ist unscheinbar ocker-bräunlich gefärbt, am Bauch weißlich. Im Flug sind deutlich die weißen Flügel- und Schwanzfedern zu erkennen. Im Prachtkleid sind lange Federn am Hinterkopf sichtbar, der Schnabel ist bläulich und die Beine rot. Im Schlichtkleid sind beide Geschlechter grünlichgelb gefärbt. Rallenreiher bevorzugen Feuchtgebiete, stehende und langsam fließende Gewässer mit dichter Ufervegetation sowie Busch- und Baumbestand. In Asien sind sie ebenfalls häufig in Reisfeldern zu finden. Außerhalb der Brutzeit sind sie durchaus in maritimen Habitaten zu beobachten. Die meisten Populationen der Rallenreiher sind Langstreckenzieher. Ihre Brutgebiete liegen in Süd- und Südosteuropa, Nordafrika und Vorderasien. Sie sind nur selten Gast in Deutschland. Rallenreiher leben als Einzelgänger oder in kleinen Gruppen. Gebrütet wird in Kolonien, häufig zusammen mit Nacht- und Seidenreihern, Kormoranen und Ibissen. Die dämmerungsaktiven Vögel sind i. d. R. Lauerjäger am und im Wasser, manchmal sieht man sie auch im Gefolge von Weidetieren. Sie erbeuten Wasserinsekten, Frösche, Fische, Amphibien, Schnecken und andere Kleintiere.