Rebhuhn

Perdix perdix

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Rebhühner sind durch das Märchen „Der Gestiefelte Kater“ der Gebrüder Grimm allgemein bekannt. In ihrem natürlichen Habitat sind sie schwer zu entdecken. Rebhühner sind Tarnkünstler, die jede Geländestruktur zur Deckung nutzen. Sie ducken sich bei Gefahr flach auf den Boden und fliegen erst sehr spät auf. Rebhühner gehören zu den Hühnervögeln. Sie sind kräftig und gedrungen, mit kurzen Beinen und kurzen, gerundeten Flügeln und Schwanz. Sie sind geschickte Kurzstreckenflieger, oft dicht über dem Boden, und schnelle Läufer. Ihr Gefieder ist tarnfarben grau-braun, mit rostrotem Kopf. Die Steuerfedern sind markant rindenartig marmoriert mit angedeuteten Querbinden, die äußeren kräftig rostrot gefärbt. Die Männchen besitzen einen deutlichen dunkelbraunen, hufeisenförmigen Bauchfleck. Der Bauch der Weibchen ist cremeweiß oder zeigt nur einen kleinen braunen Fleck. Außerhalb der Brutzeit leben Rebhühner in Familienverbänden („Kette“) von bis zu 15 Tieren zusammen, die im Winter größere Gruppen von bis zu 25 Vögeln bilden können. Zur Brutzeit lösen sich die Verbände auf, die Tiere werden territorial. Dabei versuchen die Männchen, Weibchen einer anderen Kette abzuwerben. Es kommt zu ritualisierten Schaukämpfen (Kommentkämpfe). In ein mit Pflanzenmaterial gepolstertes Bodennest an Feldrainen, Wegrändern oder Hecken werden durchschnittlich 10 bis 20 Eier gelegt. Nach etwa 25 Tagen schlüpfen die Küken (Nestflüchter), die bereits nach fünf Wochen selbstständig sind. Sie verbleiben meist bis in den Winter im Familienverbund. Rebhühner ernähren sich von Sämereien, Wildkräutern, Getreide, Beeren, Insekten und Weichtieren. Sie sind in Europa und Asien verbreitet und bewohnen strukturiertes Steppen-, Heide-, Brach- und Grünland. In Nordamerika wurden sie vom Menschen eingeführt. Rebhühner sind in Deutschland nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt und stark bedroht. Der Bestand ist hier seit den 1970er Jahren durch Flurbereinigungen, Rückgang strukturreicher, extensiv genutzter Kulturlandschaften und Zunahme intensiver, monokultureller Landwirtschaft stark zurückgegangen.

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