Reiherente
Aythya fuligula
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In Deutschland zählt die Reiherente zur inzwischen zweithäufigsten Ente, nach der Stockente. Ihren Namen verdankt sie dem langen Federschopf, bekannt von Reihern, den der Erpel sowohl im Pracht- als auch Schlichtkleid trägt. Das Prachtkleid des Erpels ist schwarz mit weißen Flanken, das des Weibchens satt dunkelbraun mit helleren Flanken; sie trägt nur einen kurzen Schopf. Charakteristisch für beide Geschlechter sind die gelben Augen und der hell graublaue Schnabel mit schwarzer Spitze. Ihr Lebensraum liegt in Mitteleuropa bis Sibirien an nährstoffreichen Seen und Fließgewässern mit wenigen Wasserpflanzen sowie an Küsten. Man sieht sie häufig in städtischen Parkanlagen. Im Sommer findet ein ausgeprägter Mauserzug zwischen Gewässern mit dichter Ufervegetation statt. Mit Ausnahme der Brutzeit sind Reiherenten sehr gesellig und in größeren Trupps oder Schwärmen anzutreffen. Das Nest wird am Boden mit verschiedenen Pflanzenteilen errichtet, weshalb eine ufernahe, dichte Vegetation im Brutgebiet wichtig ist. Das Weibchen legt 6 bis 12 Eier, durchaus verteilt in die Nester anderer Weibchen. Die Küken, Nestflüchter, nehmen von Beginn an selbstständig Nahrung auf. Es kommt oft zu Adoptionen verwaister Küken. Reiherenten sind Tauchenten. Das bedeutet, dass sie ihre Nahrung (hauptsächlich Muscheln und Schnecken, aber auch Insekten, Krebstiere, Pflanzen und Sämereien) durch tauchen und nicht durch gründeln erreichen. Sie sind häufig kompakter gebaut und liegen tiefer im Wasser. Tauchenten fehlt oftmals, im Gegensatz zu Schwimmenten, der sogenannte Flügelspiegel. Das ist ein farblich deutlich zu restlichen Gefiederfärbung kontrastierender Bereich, oft der Armschwinge. Dieser ist auch im Schlichtkleid, beim Schwimmen und im Flug gut sichtbar. Er spielt vielfach eine Rolle beim Scheinputzen während der Balz. Ein solcher Flügelspiegel findet sich auch bei Finken oder Papageien.