Fränkisch
Tod Mariens, um 1500
Über das Objekt
Der Legende nach wurden beim nahenden Tod Marias die zwölf Apostel aus allen Weltgegenden durch die Lüfte herangetragen, um sich um ihr Sterbelager zu versammeln. Hier reicht ihr Johannes die Sterbekerze. Das Relief gehörte der Innenseite eines Altarflügels an. Ihm liegt ein Kupferstich Martin Schongauers zugrunde.
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Als die Stunde ihres Todes nahte, so berichtet die Legende, bat Maria um die Anwesenheit der Apostel, die sodann aus allen Missions-Gegenden der Welt durch die Lüfte herangetragen wurden. In der Darstellung versammeln sie sich um das Sterbebett, der jugendliche Johannes reicht der Gottesmutter die Sterbekerze, der hinter ihm stehende, durch seinen Priesterornat hervorgehobene Petrus schwenkt den Weihwasserwedel und hat das Buch, aus dem er die Sterbegebete las, bei sich. Am Fußende sind zwei Kniende ins Brevier vertieft, einer bedarf dazu einer Brille. Das von der Innenseite eines Altarflügels stammende Relief ist einem Kupferstich des Colmarers Martin Schongauer eng verpflichtet. Abweichungen, darunter der merkliche Verlust räumlicher Tiefe, sind in erster Linie dem zum Quadrat gestauchten Abmessungen der Tafel geschuldet. Insofern geriet auch der zeremoniöse Baldachin über Marias Bett mitsamt seinen Vorhangtüchern zu einem guten Teil in Verlust. Schongauers Meisterstich hat weithin und über die Grenzen Süddeutschlands hinaus in den verschiedensten künstlerischen Medien - ob Graphik, Malerei oder Skulptur - Widerhall gefunden. (Detlef Zinke)