Schild | ngaile

01.01.1890 - 31.12.1950

Über das Objekt

Die expressiv gestalteten Schilde der Sulka dienten als Schutz im Kampf, wurden aber auch in Tänzen benutzt. Die Malereien stellen ein bestimmtes, dem Besitzer und Träger namentlich bekanntes mythisches Wesen dar, das den Kämpfer neben der physischen Schutzfunktion des Schildes vor Schaden bewahrte.
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Die Sulka leben an der Südostküste Neubritanniens. Die Expressivität und Farbkraft ihrer Masken faszinierte schon Anfang des 20. Jhs. westliche Künstler_innen und Sammler_innen. Auch die Sulka selbst legen großen Wert auf die ästhetische Wirkung ihrer im rituellen Zusammenhang verwendeten Gegenstanden. Die Parierschilde werden aus dem relativ weichen Holz einer Alstonia-Art geschnitzt. In der Mitte steht ein Buckel hervor, hinter dem sich der Handgriff verbirgt. Der Rand ist mit Rotang umflochten. Überkreuzte Rotangbänder umspannen die Mitte, was nicht nur eine ästhetische, sondern auch eine praktische Funktion hat: das Holz reißt nicht so leicht. Vorder- und Rückseite sind mit pflanzlichen und mineralischen Farben bemalt. Bemerkenswert ist, dass die Sulka ein bläuliches Grün aus pflanzlichen Materialien verwendeten, während ansonsten in der melanesischen Kunst die Farben Blau und Grün erst mit der Einführung künstlicher Pigmente durch Europäer_innen Eingang fanden. Längs- und Querachse teilen die Komposition in symmetrische Felder, dominiert von vier Augen in äußerst reduzierten Gesichtern. Sie lassen sich - je nach Fokus - als zwei menschenartige Gesichter oder als vier gegeneinander stehende Vogelköpfe im Profil lesen. Seitlich des Griffbuckels finden sich stilisierte Vogelmotive. Bei den Gesichtsmotiven soll es sich um die Darstellung von Geistwesen handeln, die den Schildträger im Kampf schützen. Die Vogelmotive in der Schildmitte verweisen auf den Vogel salmunu, dessen Ruf die Krieger vor dem Feind warnte. Die Schilde wurden im Kampf und in rituellen Scheinkämpfen getragen. Ihre Schönheit sollte den Erfolg im Kampf fördern. Autorin: Margarete Brüll

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