Karl Albiker

Knabe mit Hut, 1919

Über das Objekt

Die schmale, hoch aufragende Figur „Knabe mit Hut“ des Bildhauers Karl Albiker scheint sich in einer augenblicklichen Bewegung zu befinden. Kaum scheint die Balance der Figur gewahrt, jede Bewegung würde einen Bewegungsablauf des gesamten Körpers auslösen. Albikers Suche, die Form in ihrer Bewegung zu fassen und so die Überwindung der Schwere des Materials zu erreichen, zeigt sich in dieser Figur sehr eindrücklich.
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Die Suche des Bildhauers Karl Albiker, die Form in ihrer Bewegung zu fassen und so die Überwindung der Schwere des Materials zu erreichen, zeigt sich in seiner Skulptur „Knabe mit Hut“ sehr eindrücklich. Der schmale, hoch aufragende jugendliche Akt scheint sich in einer augenblicklichen Bewegung zu befinden, in einer gegenwärtigen Empfindung innezuhalten. Es ist die Körperhaltung der Figur, die dem Ausdruck eine starke Momenthaftigkeit verleiht: Kaum scheint die Balance der Figur gewahrt, jede Bewegung würde einen Bewegungsablauf des gesamten Körpers initiieren. Auch die in der Körperhaltung ausgedrückte Empfindung nährt den Anschein des Augenblicklichen: Die Verschlossenheit, welche die Armhaltung zum Ausdruck bringt, wird durch die raumgreifende Beinstellung aufgebrochen und zeigt sich dadurch mehr als momenthaft denn als Charaktereigenschaft. Albiker ist nie ins Abstrakte gegangen, sondern ist in seiner lebenslangen Suche nach den Ausdrucksmöglichkeiten der menschlichen Figur immer im Gegenständlichen geblieben. Gleichwohl zeigen seine Aufzeichnungen, dass er sich abstrakter Tendenzen und Ideen bewusst war und sie durchaus eine Grundlage seines Schaffens darstellten.

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Literaturhinweise

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Michael Haas; Christine Litz; Christiane Grathwohl-Scheffel: Freundschaftsspiel. Sammlung Haas : Museum für Neue Kunst. Freiburg im Breisgau 2013.

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