Siebenschläfer

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Der Siebenschläfer gehört mit dem Baumschläfer und der Haselmaus zur Familie der Bilche. Dieses Nagetier kann bis zu 20 cm Körperlänge erreichen, dazu kommt ein bis zu 15 cm langer, buschiger Schwanz. Menschen treffen nicht oft auf den nachtaktiven Kletterkünstler. Im Dunkeln vertraut der Siebenschläfer auf seine großen Augen und Ohren sowie Tasthaare an der Nase, den Vibrissen. Als Lebensraum bevorzugt er unterholzreiche Mischwälder mit ausreichend Versteckmöglichkeiten. Immer öfter trifft man ihn auch in Gärten und Parks an, wo er Unterschlupf in hohlen Baumstämmen und alten Schuppen sucht. Der Körperbau des Siebenschläfers eignet sich hervorragend zum Klettern. Mit seinen fleischigen Zehenballen kann er sich, ähnlich wie mit Saugnäpfen, an Ästen festhalten. Spitze Krallen helfen, glatte Oberflächen zu erklimmen. Ist das Ende des dünnsten Ästchens erreicht, kann das Tier über mehrere Meter hinweg auf den nächsten Baum springen. Der Schwanz dient dabei als Steuerhilfe. Zu den Fressfeinden des Siebenschläfers zählen Baummarder, Eule und Hauskatze. Im Frühjahr ernährt sich der Siebenschläfer vorzugsweise von Knospen, Rinde und Blättern. Später im Jahr bevorzugt er energiereiche Kost wie Bucheckern, Eicheln und Nüsse. Er ist aber kein reiner Pflanzenfresser. Auch Insekten, Würmer, Eier und sogar Jungvögel stehen auf seinem Speiseplan. Der Siebenschläfer muss sich rechtzeitig ein Fettpolster anfressen, um den Winterschlaf gut zu überstehen. Im September wird für diesen ein frostfreier Platz gesucht: Laubhaufen, Eingraben in die Erde oder menschliche Behausungen sind geeignet. Nistet sich eine Siebenschläfer-Familie auf einem Dachstuhl ein, kann sie beachtliche Geräusche verursachen. Während des bis zu 8 Monate dauernden Schlafes sinkt die Körpertemperatur bis auf 5 °C, der Sauerstoffverbrauch wird drastisch reduziert und der Herzschlag verlangsamt sich von 300 auf 10 Schläge pro Minute. Das Aufwachen Ende April oder im Mai geschieht in mehreren Phasen und dauert einige Stunden. Danach beginnt sofort die Partnersuche. Die Männchen scheinen „im Voraus zu wissen“, ob ein reiches Nahrungsangebot zur Verfügung stehen wird. Ihre Fortpflanzungsfähigkeit richtet sich danach, ob es voraussichtlich genügend Bucheckern und Eicheln für den Nachwuchs geben wird. Die genauen Mechanismen sind für die Wissenschaft noch unbekannt. Die Jungen kommen im August blind auf die Welt, öffnen nach 21 bis 32 Tagen ihre Augen und beginnen sofort, sich für den nahenden Winter ein Fettpolster anzulegen.

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