Johann Baptist Laule

Bildnis der Maria Kreuzer, geb. Laule, in Tracht, 1841

Über das Objekt

Die hier dargestellte Frau trägt eine Furtwanger Tracht, besonders auffallend ist der gelbe Strohhut, der sich vom dunklen Hintergrund abhebt. Gelbe zylinderförmige Hüte wurden in der Region um Furtwangen getragen. Die hier dargestellte Frau könnte mit Laule verwandt gewesen sein, obwohl dieser aus St. Gallen stammt.
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Johann Baptist Laule gehörte zu den bedeutendsten Uhrenschildmalern nach 1850, unter anderem absolvierte Hans Thoma eine vierwöchige Lehrzeit bei ihm. Laule widmete sich aber auch der Porträt- und Landschaftsmalerei. Auf diesem Bild hat er eine ältere Frau mit Namen Maria Kreuzer porträtiert. Als eine »Laule« geboren, könnte sie mit dem Künstler verwandt gewesen sein. Dieser stammt jedoch aus St. Gallen und war zum Zeitpunkt der Entstehung des Bildes bereits nach Furtwangen im Schwarzwald gezogen. Die Namensverwandtschaft könnte daher Zufall sein. Denn die Kleidung der Dargestellten lässt sich ebenfalls der Region Furtwangen zuordnen: Das blumenbestickte Mieder, die weißen Puffärmel und das bunte Fransentuch sind typische Stilmerkmale der dortigen Tracht. Besonders auffallend ist der leuchtend gelbe Strohhut, der sich vor dem dunklen Hintergrund des Bildes deutlich abhebt. Seit der Emanzipation des Bürgertums nach der Französischen Revolution waren Hüte ein wichtiges und gern getragenes Attribut – auch bei den Frauen, die sich immer mehr in der Öffentlichkeit zeigten. Diese trugen zunächst die gleichen Hüte wie die Männer (»gelbe Mannsstrohhüte«), dann entwickelte sich eine eigene Hutmode für Frauen. Charakteristisch ist auch das schwarze lange Band, das unter dem Kinn zu einer großen Schleife gebunden wurde. Gelbe zylinderförmige Hüte wie diese wurden in der Region um Furtwangen getragen. Zwischen St. Peter und Neustadt hatten sie eine ähnliche Form, waren jedoch orangefarben, im Glottertal, Simonswäldertal und Prechtal korallrot und sehr hoch. Die Hutmoden im Schwarzwald standen im engen Zusammenhang mit der dort ansässigen Strohindustrie. Das Gewerbe des Strohhutflechtens entwickelte sich in der Region vermutlich gegen Beginn des 18. Jahrhunderts. Neben dem Uhrenmachen stellte es vor allem für sozial schwache Schwarzwälder eine wichtige Einkommensquelle dar. MIRJA STRAUB

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