Michael Dilger

Inneres einer Glasbläserei im Schwarzwald, um 1820

Über das Objekt

Da für die Glasherstellung viel Holz benötigt wurde, siedelten sich die frühen Glashütten im Schwarzwald an. Da keine der früheren Produktionsstätten sich erhalten hat, ist dieses Motiv von großer kulturgeschichtlicher Bedeutung. Gut zu erkennen ist, wie der glühende Schmelz in die verschiedenen Formen geblasen wird.
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Im Schwarzwald entwickelten sich im Zuge einer frühen Industrialisierung schon sehr bald erste Gewerbebetriebe. Eine besondere Stellung hatte die Glasproduktion inne, die bereits im 18. Jahrhundert einsetzte. Für die Herstellung von Glas wurde vor allem sehr viel Holz benötigt, deswegen siedelten sich die frühen Glashütten insbesondere im Schwarzwald an. Um das Glas zu produzieren, brachte man ein Gemisch von Asche und Quarzsand zum Schmelzen und formte es dann zu Gefäßen, wozu das Glas mit dem Mund geblasen wurde. In der Regel entstanden die Glashütten in abgelegen Waldgegenden, wo es nicht möglich war, das gefällte Holz durch Flößerei abzutransportieren. Rund um die Hütte wurde das gesamte Holz abgeschlagen. Sobald die Bestände verbraucht waren, baute man die Glashütte an einem anderen Ort neu. Diese Produktionstechnik führte zu einer weitgehenden Abholzung des Schwarzwaldes in der Zeit vor 1800. Da die Glashütten meist an abgelegenen Orten waren, musste das produzierte Glas oftmals über weite Wege transportiert werden. Das übernahmen die sogenannten Glasträger, die mit ihren großen Tragegestellen aus Holz auf dem Rücken das zerbrechliche Material von den Hütten in die größeren Siedlungen und Städte trugen und dort verkauften. Diese Glasträger waren meist in Gesellschaften organisiert. Da sich keine einzige dieser früheren Glasproduktionen bis heute er - halten hat, ist dieses Gemälde von Michael Dilger von großer kulturgeschichtlicher Bedeutung. Gut zu erkennen sind die beiden Glasöfen, aus denen der Schmelz herausgeholt und anschließend in die verschiedenen Glasformen geblasen wird. TILMANN VON STOCKHAUSEN

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