Waldbaumläufer
Certhia familiaris
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Der Waldbaumläufer ist mit seinen max. 13 Zentimetern Körperlänge etwa so groß wie eine Blaumeise und gehört zu den kleinsten Vögeln Deutschlands. Wenn er geschickt und schnell einen Baum hochklettert, um nach Insekten, Spinnen und deren Larven zu suchen, könnte man ihn fast für eine Maus halten. Bis zu drei Kilometer kann er so zurücklegen. Waldbaumläufer klettern im Gegensatz zum Kleiber baumaufwärts. Ihr Gefieder ist tarnfarben, sodass er auf der Borke der Bäume nur schwer zu entdecken ist. Der Bauch ist weiß, das Obergefieder braun mit creme-/ockerfarbenen und schwarzen Flecken, der Scheitel ist kontrastreich hell gefleckt. Das dunkle Auge wird von einem weißen Überaugenstrich gerahmt, der Schnabel ist dünn und leicht nach unten gebogen. An der Hinterzehe sitzt eine lange Kralle. Die Schwanzfedern sind einfarbig dunkel und am Ende stark zugespitzt. Zusätzlich sind sie steif, sodass sie den Vogel beim Klettern stützen. Auf den Flügeln verläuft ein hellbraunes bis cremefarbenes Querband. Die Geschlechter sehen gleich aus. Auch geübte Vogelkenner können den Wald- mit dem Gartenbaumläufer verwechseln, da sie sich auch in ihren Gefiedervariationen äußerst stark ähneln. Sicher unterscheiden kann man sie am Gesang. Das etwas größere und schwerere Weibchen legt fünf bis acht Eier in ein Nest aus feinem Reisig, Blättern, Moos, Pflanzenfasern, Haaren und Federn. Die Nester werden in Baumspalten, Holzstößen, Mauerspalten, Spechthöhlen und Nistkästen gebaut. Nach 14 Tagen schlüpfen die Küken (Nesthocker), die nach weiteren ca. 14 Tagen das Nest verlassen, jedoch weiter durch die Altvögel betreut werden. Bis zu zwei Jahresbruten sind möglich. Der Waldbaumläufer bewohnt ganzjährig Nadel-, Laub- und Mischwälder, gern mit altem und auch dichtem Baumbestand. Sein Vorkommen liegt von Westeuropa über Asien bis nach Japan.