Zahlungsmittel | tevau
Über das Objekt
Federgeldrollen bestehen aus mehreren zehntausend dachziegelartig verklebte Federn. Genutzt wurden die Geldrollen als Brautgabe bei Eheschließungen oder beim Erwerb von besonderen Gütern wie Booten. Die Rollen galten nicht nur den Bewohnern der Santa-Cruz Inseln, sondern auch den Nachbargruppen der vorgelagerten Riffinseln als Währung.
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Jede der beiden übereinander liegenden Rollen besteht aus mehreren zehntausend Federn des Nektarvogels, die Palmblätter dienen als Verpackung. Das Federgeld wird ausschließlich auf der kleinen, in den südlichen Salomonen gelegenen Insel Nendo hergestellt. Drei Spezialisten sind für die verschiedenen Arbeitsvorgänge zuständig: das Auffinden des Vogels und Sammeln der Federn, das Aufbringen der Federn auf Plättchen, das Flechten der Gurtunterlage und die Zusammenstellung der Rolle. Insgesamt wird eine Arbeitszeit von ca. 700 Stunden benötigt. Der Wert des Geldes bemisst sich vor allem an der Leuchtkraft der Federn und dem Erhaltungszustand. Schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts, mit Einführung westlicher Währungen im Pazifik, wurde Federgeld, wie andere einheimische Geldformen auch, parallel zu Münzen und Geldscheinen verwendet, vor allem für formale Angelegenheiten wie die Zahlung des Brautpreises oder den Erwerb eines Bootes. Seit den 1970er Jahren wird Federgeld nicht mehr hergestellt. Autorin: Margarete Brüll