Mieke Monjau (1903 - 1997)
Biografie
1903 wurde Mieke Monjau als Marie Martens in Düsseldorf geboren. Bereits in den 1920er Jahren stand Mieke Monjau in Kontakt zur avantgardistischen Kunstszene Düsseldorfs und auch zu sozialistischen und kommunistischen Gruppen. 1930 heiratete Mieke Monjau den Maler und Pädagogen Franz Monjau.
Während der NS-Zeit waren Mieke und Franz Monjau wiederholt der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt. Sie wurden im Rahmen der Verfolgung der KPD 1933 kurzzeitig verhaftet und Franz Monjau wurde mit einem Berufsverbot belegt. 1944 wurde Franz Monjau in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert, wo er schließlich 1945 an den Folgen von Misshandlung und Haft verstarb. Nach dem Krieg organisierte Mieke Monjau Hilfslieferungen von in die USA Emigrierten für Düsseldorfer Künstler. Bis ins hohe Alter arbeitete sie als Krankengymnastin und verwaltete den Nachlass ihres Mannes und des befreundeten Künstlers Julo Levin, der 1945 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde. Viele Werke von Franz Monjau und von Julo Levin sowie eine Sammlung von Bildern, die von jüdischen Kindern in den Jahren 1936 bis 1941 gemalt wurden, überstanden dank Mieke Monjau den Krieg und den Nationalsozialismus. Sie gingen mit ihrem Tod im Jahr 1997 in die Stiftung Monjau/Levin ein und werden heute, ebenso wie der Nachlass von Mieke MONJAU vom Stadtmuseum Düsseldorf verwahrt.
Im Januar 1991 stiftete Mieke Monjau der Ethnologischen Sammlung 72 Objekte vorwiegend aus Zentral- und Westafrika. Mieke Monjaus Interesse an außereuropäischer Kunst bestand bereits in den 1920er Jahren, als sie den Einfluss der Kunst aus Ozeanien und Afrika auf die Werke befreundeter Künstler kennenlernte. Die afrikanischen Werke erwarb Mieke Monjau über zwanzig Jahre in Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein. Nur ein Objekt erwarb Mieke Monjau in Afrika. Es blieb zeitlebens das für sie wichtigste Stück ihrer Sammlung.