Figur | Nguzunguzu
Bootszier, um 1900
Über das Objekt
Die menschliche Figur steht in einem mit Ovulaschnecken-Schalen und Kalkinkrustationen verzierten Rahmen, der im unteren Teil spitz zuläuft. Die Figur zeigt realistische Darstellungen von Tatauierungen und Narbentatauierungen, durchlöcherten Ohren, Haaren und einer Halskette.
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Dieser Objekttyp ist wegen seiner Seltenheit nur wenig dokumentiert, er steht aber im Zusammenhang mit den großen Seefahrten der Salomon-Insulaner; vor der Kolonisierung für die Kopfjagd und ab dem Ende des 19. Jahrhunderts für den ebenso gefährlichen Bonitofang. Vermutlich stellt er eine Schutzgottheit dar, die im Heck des Bootes befestigt wurde, daher die sich verjüngende Form. Stilistisch weist er Gemeinsamkeiten mit anderen Kunstformen der Salomonen auf. Die Gegensätze von Schwarz und Weiß, die lang gezogene Form des Gesichtes und die Darstellung von Fregattvögeln, die als stark, aggressiv und agil bewundert wurden, sind häufige Motive in der salomonischen Kunst. Autorin: Heike Gerlach