Hermann Goebel

Neckarlandschaft, 1911

Über das Objekt

Nachdem sich Hermann Goebel in Heinsheim am Neckar niedergelassen hatte, galt sein Hauptinteresse dieser Flusslandschaft. Hier zeigt der Künstler eine Ansicht des benachbarten Gundelsheim. Die Bewegungen des Wassers sowie die Spiegelungen von Wolken und Gebäuden auf dessen Oberfläche faszinierten ihn besonders.
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Dieses Gemälde zeigt keine Schwarzwaldlandschaft, sondern die kleine Stadt Gundesheim am Neckar, welche nördlich von Stuttgart liegt. Der Fluss Neckar zieht sich vom Schwarzwald nach Württemberg und mündet schließlich bei der Stadt Mannheim in den Rhein. Goebel hatte in Karlsruhe bei Wilhelm Trübner studiert. Im Jahre 1914 wurde der Künstler Mitglied in der Freien Secession Berlin, einer Künstlervereinigung, die von dem Maler Max Liebermann begründet worden war und der zahlreiche bedeutende Künstler der deutschen Moderne angehörten. Er beteiligte sich an der ersten Ausstellung der Freien Secession in Berlin im Jahre 1914. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Goebel im Jahr 1920 an der Badischen Landeskunstschule in Karlsruhe (heute Kunstakademie Karlsruhe) zum Professor für Malerei berufen. Mit großer Kunstfertigkeit und einem sehr pastosen Pinselstrich hat Goebel diese Flusslandschaft geschaffen. Mit breiten, dicken Pinselstrichen malt er die Wasseroberfläche des Neckars, auf dem sich die Gebäude am Flussufer spiegeln. Der sich spiegelnde Kirchturm auf der rechten Seite ist nur mit wenigen dicken Pinselstrichen angedeutet. Dagegen ist die Kulisse des Ortes wesentlich detaillierter gemalt, der Maler konzentriert sich auf die Häuser am Ufer des Neckars, die er präziser malt und damit diesem Bereich wie in der Fotografie mehr Tiefenschärfe gibt. Die leichten Hügel im Hintergrund sind wieder nur mit einigen Pinselstrichen angedeutet, hier waren wahrscheinlich an den Hängen des Neckars Weinberge angelegt. Kunstvoll setzt der Künstler kontrastierende Farben ein, so das helle Rot auf den Dächern des Gebäudes auf der linken Seite und das Taubenblau des Wassers. Auf dem Fluss ist ein flacher Kahn zu erkennen, in dem ein Mann das Boot mit einer Stange bewegt. Die flachen Kähne waren beliebt, da man sich mit diesen auch bei niedrigem Wasserstand fortbewegen konnte. TILMANN VON STOCKHAUSEN

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Literaturhinweise

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Augustinermuseum Freiburg: Black Forest. Suwon 2016. 4. 9., S. 123 Seiten.

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