Johann Michael Winterhalder

Die heiligen Afra und Kunigunde, Petrus und Paulus, 1750/55

Über das Objekt

Die Skulpturen stammen vermutlich vom ehemaligen Hochaltar der Freiburger Augustinerkirche und hätten somit an ihren alten Aufstellungsort zurückgefunden. Ihre Weißfassung soll die Vorstellung von Alabaster oder Marmor erzeugen.
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Die Figuren der beiden weiblichen Heiligen sind, gemeinsam mit denen der Apostel Petrus und Paulus, vermutlich Überreste vom Hochaltar der ehemaligen Augustinerkirche in Freiburg (in dem sich schließlich das nach den Augustinern benannte Museum einrichtete). Zu ihren Füßen ist durch Situationsangaben jeweils verdeutlicht, welchem Martyrium, welcher Peinigung sie ausgesetzt waren. Die verlorenen Hände haben wohl weitere Attribute, Palmwedel vorzugsweise, getragen. Afra steht in lodernden Flammen. Die Legende erzählt, die zyprische Prinzessin sei bis nach Augsburg gezogen, wo sie als Venusdienerin einer ethisch zweifelhaften Tätigkeit nachging und von Bischof Narzissus bekehrt wurde, der auf der Flucht vor den Christenverfolgern bei ihr Unterschlupf fand. Als auch in Augsburg die Christen als römische Staatsfeinde der Verfolgung ausgesetzt waren, band man Afra an einen Baum und überantwortete sie dem Feuer, so geschehen im Jahre 304. Kunigunde, die 1033 verstorbene Gemahlin Kaiser Heinrichs II., wurde aufgrund einer Legende heiliggesprochen, die folgendes Wunder erzählt: Des Ehebruchs beschuldigt, musste sie in einem Gottesurteil dadurch ihre Unschuld und Keuschheit beweisen, dass sie unversehrt über rotglühende Pflugscharen schritt. Winterhalder, einst ein Schüler der Wiener Akademie und kurzzeitig in Mähren tätig, unterhielt seine Werkstatt im abgeschiedenen Schwarzwaldort Vöhringen, wo ihn prominente Aufträge aus der näheren und weiteren Umgebung erreichten. (Detlef Zinke)

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