Figur

Mutter-Kind-Skulptur, 1890 - 1899

Über das Objekt

Die Plastik ist aus hellem Holz geschnitzt. Dargestellt ist eine Frau mit Kind. Die Frisuren der Frau und des Kindes sind schwarz bemalt, ebenso die Augenbrauen und die Lid-Ränder.
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Mutterschaft ist eines der wichtigsten Themen afrikanischer Kunst. Mutter-Kind-Figuren weisen eine große Vielfalt in Form, Stil und Symbolik auf. Sie sind keine realistischen Darstellungen, sondern zeigen den Archetypus einer Mutter oder eine legendäre Ahnin, die die Ideale von Schönheit und Fruchtbarkeit verkörpert. Ein Kind ist ein Symbol der Mutterschaft und stärkt die Rolle der Mutter als Gebärerin der Familie. Christliche Bilder von Maria und Jesuskind, die mit der Missionierung kamen, passten sehr gut in diese traditionelle Weltanschauung und Kunst. Die Yaka gelten als hervorragende Schnitzer. Sie sind bekannt für die Herstellung verschiedener ritueller Masken, magischer Figuren, Ahnenfiguren, Portraits, Trommeln, Haushalts-, Jagd- und Fischereigeräte. Holzfiguren wurden von Zauberern gemacht und für Heilung, Wahrsagung und Schutz genutzt. Sie haben oft Hohlräume im Kopf oder Körper, in denen magische Substanzen untergebracht werden. Die Yaka sind matrilinear, das heißt, die Abstammung bezieht sich auf die Mutter. Große Familien waren wünschenswert. Eine Mutter, die viele Kinder und Enkelkinder hatte, wurde wie ein großer Häuptling verehrt. Jedoch kommen Mutter-Kind-Figuren selten bei den Yaka vor. Vermutlich schmückten sie die Masken der Initiationsriten oder wurden als Mittel benutzt, um unfruchtbare Frauen fruchtbar zu machen und erfolgreiche Geburten zu sichern. Der Stil der Figur der Freiburger Sammlung ist typisch für die Bildhauerei der Yaka. Frisur und Tätowierungen können als Statussymbole interpretiert werden. Möglicherweise wurde die Figur vom Künstler bereits für den Verkauf an europäische Händler geschnitzt. Autorin: Svetlana Boltovska

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