Joseph Anton Feuchtmayr

Hl. Simon und hl. Judas Thaddäus, vor 1755

Über das Objekt

Die beiden Apostelfiguren stammen vom Hochaltar der Kirche in Liptingen nahe dem Bodensee. Dort haben sie je zur Seite des Tabernakels gestanden. Der Altar war unter anderem Simon und Judas Thaddäus geweiht. Das noch am Ort befindliche Altarblatt zeigt eine Marienkrönung.
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Die Apostel Simon Zelotes, auf Deutsch der Eiferer, und Judas Thaddäus gelten nach legendarischem Zeugnis als leibliche Brüder. Man erinnert sich ihrer am selben Festtag des Kirchenkalenders, weil sie in Persien vereint missionierten, um dort schließlich ihr Martyrium zu finden. Gelegentlich haben die Jünger auch ein gemeinsames Kirchenpatronat inne. In Liptingen nahe dem Bodensee wurde ihnen, neben weiteren Heiligen, der Hochaltar der Kirche geweiht. Dort standen die beiden Figuren im Altaraufbau je zur Seite des Tabernakels. Das Werk stammt von dem renommierten Plastiker und Stukkateur Joseph Anton Feuchtmayr und wurde spätestens 1755 in Gebrauch genommen. Ein bisweilen heftiger, immer aber theatralischexaltierter Ausdruck macht Feuchtmayrs Figuren in jeglichem Kontext unverwechselbar. In jäh eingenommenen, in sich verdrehten Körperhaltungen können Emotionen und Affekte aufscheinen, von einer ausladenden Gestik und einer expressiven Gewandsprache, nicht zuletzt von einer zum Karikaturhaften neigenden Mimik unterstützt. 1718 hatte Feuchtmayr die väterliche Werkstatt in Mimmenhausen unweit der Abtei Salem übernommen. Für viele Jahrzehnte beherrschte er das Kunstschaffen im Bodenseeraum und darüber hinaus mit Ausstattungen von Kirchen und Klöstern. Davon genießt die der Wallfahrtskirche Neu- Birnau noch heute höchste Popularität. (Detlef Zinke)

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