Karl Julius Wilhelm Heilmann
Blick aufs Herzogenhorn, 1924
Über das Objekt
Zwischen den verschneiten Tannen eröffnet sich der Blick vom Feldberg aus auf den kahlen Gipfel des Herzogenhorns. Dahinter erstreckt sich das beeindruckende Panorama der Alpen. Im Hochrheingraben haben sich tiefe Wolken gehalten, welche durch die Wintersonne hell erstrahlen.
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Die tief verschneiten, weiten Winterlandschaften des Schwarzwaldes haben immer wieder die Künstler fasziniert, so auch Karl Heilmann. Er arbeitete als Kunsthändler in Freiburg und hat sich autodidaktisch zum Maler ausgebildet. Für dieses großformatige Gemälde wählte Heilmann einen Standort auf dem Feldberg, dem höchsten Berg des Schwarzwaldes. Sein Blick richtete sich nach Südosten auf das nahegelegene Herzogenhorn, dessen kahler Gipfel aus dem Wald herausragt. Im Vordergrund sind links und rechts vom Wind und von der Schneelast gebeugte Tannen zu erkennen, während der mittlere Bereich über ein Schneefeld hinweg den Blick in die Ferne freigibt, in der das Panorama der Alpen zu erkennen ist. Bei gutem Wetter hat man im Schwarzwald eine großartige Weitsicht auf die gesamte Kulisse der Alpen, die rund 200 Kilometer entfernt sind. Eindrucksvoll sind hier die unterschiedlichen Gebirgsformen abgebildet: Die Alpen weisen schroffe und spitze Berge auf, im Vordergrund hingegen sind die abgerundeten Bergkuppen des Schwarzwaldes zu sehen. Die Alpen sind das weitaus jüngere Gebirge, das sich durch die Kontinentalverschiebung aufgefaltet hat. Vor dem beeindruckenden Alpenpanorama ist noch eine weiße Fläche zu erkennen, die beinahe wie ein großer See anmutet. Es handelt sich um den Hochrheingraben - das breite Tal des Rheines auf der Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland. Hier haben sich tiefe Wolken im Tal gehalten, die von dem hellen Winterlicht der Sonne angestrahlt werden und damit den Eindruck einer Wasserfläche hervorrufen. TILMANN VON STOCKHAUSEN