Korntawer, Job

Gemarkungsplan von Freiburg ("Korntawerplan"), 1608

Über das Objekt

Das Gemälde zeigt die Stadt Freiburg – in der Bildmitte - umgeben von ihrem ausgedehnten Herrschaftsgebiet. Alle Grenzsteine sind genau eingezeichnet. Seitlich sind die Stadtpatrone Georg und Lambertus, oben die Personifikationen von Gerechtigkeit und Frieden dargestellt. Rechts unten sieht man den Kartographen Job Korntawer mit seinen Gehilfen.
Aktuell ist der Korntawerplan im Rahmen einer Live-Restaurierung im Kaiserfenster-Foyer des Augustinermuseums zu besichtigen.
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Nach dem Übergang Freiburgs von den Grafen zum Haus Habsburg bot sich der Stadt die Möglichkeit, ein bescheidenes Territorium zu erwerben. Im Jahr 1381 wurde das Dorf Betzenhausen gekauft, 1412 erwarb Freiburg die Pfandschaft über Adelhausen im Süden, 1457 gingen Dinghof und Dorf Herdern in städtischen Besitz über. 1462 wurde mit dem Kauf der gesamten Grundherrschaft des Klosters Sankt Märgen der Grundstock für den Territorialbesitz im Dreisamtal gelegt, eine Entwicklung, die zum Jahrhundertende im Erwerb von Kirchzarten gipfelte. Als Freiburger Verwaltungssitz entstand dort die Talvogtei, die heute als Rathaus der Gemeinde Kirchzarten dient. Im 16. Jahrhundert war der Besitz konsolidiert und reichte nun bis Lehen und Betzenhausen im Westen, im Süden bis Horben und auf die Höhen des Schauinslands, im Norden bis an die Gemarkung von Zähringen und im Osten weit ins Dreisamtal bis zum Eingang des Höllentals. 1607 fertigte der auch als Arzt tätige Kartograph Iob Korntawer im Auftrag von Bürgermeister und Rat der Stadt einen großformatigen Gemarkungsplan des städtischen Gerichts- und Bannbezirkes (ohne die „Talvogtei” mit Kirchzarten im Osten). Der Schöpfer ist unten mit zwei Gehilfen abgebildet. Die 145 abgebildeten und durchnummerierten Grenzsteine werden in einer zugehörigen Planbeschreibung erläutert. Eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Originalgröße angefertigte Kopie des Planes befindet sich in der Meckel-Halle in der Hauptstelle der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau.

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Literaturhinweise

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Groll-Jörger, Karin: Günterstal. Von der Säkularisation bis zur Eingemeindung (1806-1890), Band 1. Freiburg i. Br. 2013, S. 39, 33.
Ausstellungskatalog: Friburgum: Ansichten einer Stadt, hrsg. von Sybille Bock. Ausst. Kat. Augustinermuseum Freiburg. Waldkirch 1995, 10.
Flamm, Hermann: Der älteste Gemarkungsplan der Stadt Freiburg i. Br. aus dem Jahre 1608. In: Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland, Band 40. Freiburg 1913, S. 21-32.

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